Der Übergang vom Krankenhaus zur ambulanten Versorgung kann beängstigend und ein schwieriges Erlebnis für Personen mit schweren psychischen Erkrankungen sein. Personen mit psychischen Gesundheitsproblemen könnten keine Netzwerke zur Unterstützung haben, wie Familie, Freunde und Betreuer. Sie haben oft niemanden den sie persönlich kennen, der ihnen helfen könnte, wenn sie nach Hause zurückkehren. Erschwerend kommt hinzu, dass Personen mit schweren psychischen Erkrankungen kritische Einbrüche ihrer psychischen Gesundheit haben können, die zu einem Drehtür-Effekt in der Versorgung führen können. Das heißt, dass die Leistungsempfänger aus dem Krankenhaus entlassen werden, wenn sie als stabil und gesund befunden werden, nur um wieder ins Krankenhaus eingewiesen zu werden, wenn ihr psychischer Zustand sich aufgrund einer Akutphase oder Krise verschlechtert. Kriseninterventions- und häusliche Versorgungspakete wurden als eine mögliche Lösung für diese Probleme entwickelt.
Krisenversorgung, die Unterstützung Zuhause oder im Gemeindesetting für die Leistungsempfänger während einer Krise anbot, bestand in diesem Review aus einem Paket, das lohnenswertere, akzeptablere und weniger kostenintensive Unterstützung anbot, als die Regelversorgung. Außerdem vermied die Krisenversorgung eine wiederholte Einweisung ins Krankenhaus, verbesserte die psychische Verfassung des Leistungsempfängers stärker als die Regelversorgung, war stärker akzeptiert und zufriedenstellender bei den Leistungsempfängern und sorgte für weniger Belastungen bei den Familien und Betreuern. Es gab keine Unterschiede in der Sterberate zwischen Kriseninterventionen und Regelversorgung.
Dieser Review bezog jedoch nur acht Studien ein. Die Methoden der meisten der Studien wurden als schwach eingestuft und es gab keine eindeutige Beschreibung der Krisenintervention oder der Krisenversorgung aus den vor 2006 eingeschlossenen Studien. Das bedeutet, dass es einen mangelnden Fokus auf die Krisenversorgung als solche gab. Die meisten Studien schlossen Leistungsempfänger mit Alkohol- oder Drogenmissbrauch aus, ebenso wie diejenigen die ein Risiko für sich oder andere darstellten. Die Review-Autoren weisen darauf hin, dass mehr Studien benötigt werden, um eine stärkere Evidenzgrundlage zu schaffen. Krisenversorgung könnte derzeit ohne fundierte und gute Qualität der Evidenz angeboten werden. Zum Beispiel sind keine Daten oder Auskünfte zum Input durch die Versorger, zur Übereinstimmung oder Bereitwilligkeit der Leistungsempfänger bezüglich der Einnahme ihrer Medikamente oder zur Zahl der erlebten Rückfälle der Leistungsempfänger verfügbar. Ungeachtet bestehender Berichte zu Burnout bei den Leistungserbringern, wurde ihre Zufriedenheit mit der Krisenversorgung nicht erhoben.
Diese laienverständliche Zusammenfassung wurde durch Ben Gray, Senior Peer Researcher, McPin Foundation bereitgestellt ( http://mcpin.org/).
I. Nolle, freigegeben durch Cochrane Deutschland.