Ein Hauptziel der Schwangerenvorsorge ist es, Kinder zu identifizieren, welche im Mutterleib nicht gut gedeihen. Gelingt es, diese Kinder zu erkennen, könnten medizinische Interventionen helfen, ihre Gesundheit zu verbessern.Der Doppler-Ultraschall misst mithilfe von Schallwellen die Fliesseigenschaften des Blutes in den Gefässen. Während der Schwangerschaft wird dieses Verfahren eingesetzt, um die Blutzirkulation im Ungeborenen, in der Gebärmutter sowie in der Plazenta zu messen. Es hat sich als nützlich erwiesen, diese Untersuchung bei Hochrisikoschwangerschaften einzusetzen, bei denen Sorge um den Zustand des Kindes besteht. Ihr Nutzen als Screening-Instrument für alle normal verlaufenden Schwangerschaften muss allerdings überprüft werden, denn es besteht die Möglichkeit, dass nicht notwendige Eingriffe durchgeführt werden oder unerwünschte Wirkungen auftreten. Der Review über Studien zum routinemässigen Doppler-Ultraschall der kindlichen Gefässe während der Schwangerschaft fand fünf Studien mit über 14.000 Frauen und Kindern. Die Studien waren nicht von hoher Qualität und sind in den 1990er-Jahren durchgeführt worden. Es konnten keine Verbesserungen – weder für die Mutter noch für das Kind – festgestellt werden. Allerdings wäre weiteres Datenmaterial notwendig, um nachzuweisen, ob diese Untersuchung wirksam ist und zur Verbesserung der Endpunkte beitragen kann oder nicht.
P. Castellani, C. Loytved, freigegeben durch Cochrane Schweiz