Phenylketonurie ist eine erbliche Erkrankung. Menschen mit Phenylketonurie können Phenylalanin aus der Ernährung entweder gar nicht oder nur teilweise verstoffwechseln. Hohe Blutwerte von Phenylalanin können Hirn- oder Nervenschäden verursachen. Eine Ernährungsweise, die auf Lebensmittel mit hohem Gehalt an Phenylalanin verzichtet, kann schwer zu befolgen sein. Menschen mit Phenylketonurie können einen niedrigen Gehalt der Aminosäure Tyrosin im Blut aufweisen. Wir suchten nach Studien, die die Zugabe von Tyrosin zur Ernährung mit oder anstelle einer Phenylalanin-armen Ernährung verglichen. Wir konnten drei Studien mit 56 Personen in den Review einschließen. Obwohl die Menge an Tyrosin im Blut bei denjenigen höher war, die Nahrungsergänzungsmittel einnahmen, gab es keine Unterschiede bei allen anderen Endpunktmessungen. Es gibt keine Evidenz dafür, dass Tyrosin routinemäßig bei der Ernährung von Menschen mit Phenylketonurie ergänzt werden sollte. Weitere randomisierte kontrollierte Studien sind erforderlich, um mehr Evidenz bereitzustellen.
J. Gauch, freigegeben durch Cochrane Schweiz. Unterstützt von Fondation SANA.