Es gibt wenig gute Evidenz für eine Behandlung des prämenstruellen (sich vor dem Einsetzen der Monatsblutung ereignend) Syndroms mit Progesteron. Fünf oder mehr Prozent der Frauen erleben Symptome, die schwer genug sind, um in den Tagen vor ihrer Menstruation Arbeit und Beziehungen zu beeinträchtigen. Blut-Progesteron-Spiegel steigen in der Regel nach dem Eisprung und fallen wieder vor der Menstruation. Es wird diskutiert, dass das prämenstruelle Syndrom (PMS) eventuell durch zu wenig Progesteron oder durch einen sinkendenden Progesteron-Spiegel verursacht wird.
Diese Übersichtsarbeit fand gewisse Hinweise für eine Besserung durch Progesteron aber die Studien unterschieden sich in Art der Anwendung, Dosierung, Dauer der Behandlung und Auswahl der teilnehmenden Frauen. Auch die Endpunkte unterschieden sich. Die Studien hatten Mängel in der Methodik oder im Umgang mit Endpunkt-Daten oder beides.
Unerwünschte Ereignisse, die vielleicht oder vielleicht auch nicht Folge der Behandlung waren, waren im Allgemeinen mild.
Um Hypothesen der Wirksamkeit von höheren Dosen von Progesteron testen zu können, wäre weitere Forschung nötig. Diese Hypothesen sind zum jetzigen Zeitpunkt weder widerlegt noch belegt. Für die Auswahl von Teilnehmern und um Behandlungseffekte zu beurteilen, wären die jeweiligen Symptome der Frauen genauer als Checklisten zu weitgehend irrelevanten Symptomen. Zu wissen, wie viele Frauen weniger Tage mit Symptomen oder weniger oder mildere Symptome hatten oder das Gegenteil, wäre mehr wert als Berechnungen, die auf subjektiven Daten für Gruppen von Frauen basieren.
N. Binder, Koordination durch Cochrane Schweiz