Reviewfrage

Nutzt die Erhöhung oder Verringerung der Zeit, die sich Hausärzte zur Konsultation einzelner Patienten nehmen, den Patienten, den Ärzten und dem Gesundheitssystem?

Hintergrund

Dass Ärzte während einer Konsultation nicht genug Zeit für den Patienten haben, ist besorgniserregend. Es besteht die Möglichkeit, dasss wenn Ärzte und Patienten mehr Zeit zum miteinander Sprechen hätten, Patienten dann möglicherweise zufriedener mit der Versorgung und dem Umgang ihrer Problemen wären, oder dass Ärzte möglicherweise weniger Verschreiben würden und mehr darüber sprechen, wie der Lebensstil geändert werden könnte.

Studienmerkmale

Wir haben fünf Studien identifiziert, die in Großbritannien durchgeführt wurden und getestet haben, ob Methoden zur Veränderung der Konsultationsdauer für Hausärzte irgendeinen Nutzen bieten. Die Studien wurden in Einzel- oder Gemeinschaftspraxen durchgeführt und die Zahl der Termine schwankte zwischen 200 und 2957 Konsultationen. Vier Studien verglichen eine Veränderung in der Zeit der Konsultation von 5 auf 15 Minuten und eine Studie verglich kurze gegenüber langen Konsultationen mit oder ohne Behandlung für Patienten ohne Diagnose.

Hauptergebnisse

Alle Studien testeten kurzfristige Veränderungen in der Konsultationsdauer für jeden Patienten. Unser Vertrauen in die Ergebnisse aus diesen Studien ist sehr gering. Folglich sind wir nicht sicher, ob Veränderungen in den Terminfenstern zu einer tatsächlichen Erhöhung der Konsultationsdauer, der Zahl der Überweisungen und der vom Arzt angeforderten Untersuchungen und der Zahl der verschriebenen Medikamente führt. Auch ist es unklar, ob Patienten zufriedener mit der erhaltenen Gesundheitsversorgung sind, wenn die Termine länger sind. Keine der Studien berichtete über Ressourcen, die mir einer Verlängerung der Termine zusammenhängen.

Schlussfolgerungen der Autoren

Derzeit gibt es nicht genügend Evidenz, um sagen zu können, ob eine Veränderung der Zeit, die Ärzte mit der Beratung eines Patienten verbringen, einen Nutzen hat oder nicht.