Hintergrund
Demenz ist ein globales Gesundheitsproblem. Typ-2-Diabetes mellitus - eine Form von Diabetes, die mit zunehmendem Alter immer häufiger auftritt - erhöht das Risiko für Demenz. Typ-1-Diabetes wird immer mit Insulin behandelt und beginnt typischerweise früher im Leben. Für Typ-2-Diabetes gibt es jedoch eine Vielzahl von verschiedenen Behandlungsmethoden, einschließlich Lebensstiländerungen und verschiedene Medikamente. Wir wollten herausfinden, ob einige Behandlungsmöglichkeiten für Typ-2-Diabetes besser sind als andere, um entweder Demenz oder andere weniger starke kognitive Beeinträchtigungen (Gedächtnis und andere Denkfähigkeiten) zu verhindern.
Unsere Vorgehensweise
Wir haben in medizinischen Datenbanken nach klinischen Studien gesucht, bei denen die Teilnehmenden nach dem Zufallsprinzip verschiedenen Behandlungen von Typ-2-Diabetes zugeordnet wurden und bei denen zu Beginn und am Ende der Studie die Kognition gemessen wurde. Wir interessierten uns nur für Behandlungen von Typ-2-Diabetes, die von den internationale Leitlinien für die klinische Praxis (International Clinical Practice Guidelines (CPGs)) empfohlen wurden. Wir analysierten Daten aus den von uns gefundenen Studien. Wir suchten nach Auswirkungen auf Demenz und kognitive Beeinträchtigungen, Sterblichkeitsraten und Nebenwirkungen der Hypoglykämie (d.h. wenn der Blutzuckerspiegel zu tief sinkt), was auch die Folge einer Behandlung sein kann.
Hauptergebnisse
Wir fanden sieben randomisierte Studien, die für die Aufnahme in diesen Review geeignet waren. Aber nur vier Studien erhielten Daten zu Kognition. Von diesen hatten die beiden größeren Studien insgesamt 13.934 Teilnehmende. Diese verglichen eine Standardbehandlung mit einer intensiveren Behandlung, die darauf abzielte, den Blutzuckerspiegel zu senken. Zwei kleinere Studien mit jeweils ca. 150 Teilnehmenden verglichen verschiedene Arzneimittelbehandlungen. Jedoch war in beiden Studien eine der Behandlungen ein Medikament, das nicht unbedingt für ältere Patienten in Betracht gezogen wird. Wir fanden keinen gute Evidenz, ob eine der Behandlungen in diesen Studien eindeutig besser war als jede andere zur Vorbeugung von Demenz oder kognitivem Rückgang. Eine intensive Behandlungsstrategie verursachte eher eine Hypoglykämie als eine Standardbehandlung. Allerdings gab es keine Unterschiede in der Sterblichkeit.
Qualität der Evidenz
Wir beurteilten die Qualität der Evidenz für alle Endpunkte als niedrig oder moderat, was am Risiko für Bias in den eingeschlossenen Studien lag, an den kleinen Stichprobengrößen und an den ungenauen Schätzungen der Auswirkungen. Das bedeutet, dass unser Vertrauen in die Ergebnisse begrenzt ist.
A. Borchard, freigegeben durch Cochrane Schweiz. Unterstützt von Fondation SANA.