Bei einem Kaiserschnitt wird das Kind durch einen Schnitt im Bauch und in der Gebärmutterwand der Mutter entbunden. Dafür ist eine wirksame Betäubung erforderlich. Diese kann lokal (Peridural- oder Spinalanästhesie) oder mittels Vollnarkose erfolgen. Bei der Periduralanästhesie wird eine Infusion des Betäubungsmittels in den Bereich um die Wirbelsäule der Mutter gelegt, bei der Spinalanästhesie wird das Medikament als Einzeldosis direkt in die Wirbelsäule der Mutter gespritzt. Beide Arten der lokalen Betäubung bewirken, dass die Mutter bei der Geburt wach, aber von der Taille abwärts betäubt ist. Unter Vollnarkose ist die Mutter bei der Geburt nicht bei Bewusstsein und die Anästhesie betrifft den gesamten Körper. Frauen haben verschiedene Ansichten dazu, ob sie während des Kaiserschnitts wach sein wollen oder nicht. Darüber hinaus ist es jedoch wichtig zu wissen, wie das Verhältnis des Nutzens und der unerwünschten Wirkungen dieser verschiedenen Betäubungsformen aussieht. Der vorliegende Review versucht, diesen Nutzen und Schaden einzuschätzen. Von den 29 eingeschlossenen Studien (1.793 Frauen) trugen 22 Daten zu diesem Review bei. Es wurden einige Unterschiede festgestellt, die für eine lokale Anästhesie sprechen, wie zum Beispiel weniger Blutverlust. Es war schwierig, die Evidenz betreffend Schmerzlinderung auszuwerten. Die Anzahl der Teilnehmerinnen war zu gering, um den sehr selten eintretenden mütterlichen Todesfall abschätzen zu können. Dies könnte jedoch ein wichtiger Aspekt sein. Keine der Studien untersuchte einige Endpunkte, die für die Frauen wichtig sind, wie zum Beispiel Genesungsdauer der Mutter, die Auswirkungen auf das Stillen und auf die Mutter-Kind-Beziehung sowie die Zeitspanne, bis sich die Mutter wieder stark genug fühlt, um ihr Kind zu versorgen. Da die Evidenz in Bezug auf Nutzen und unerwünschte Wirkungen nicht ausreichend ist, sollten die Frauen die Art der Betäubung für einen Kaiserschnitt nach dem Kriterium auswählen, ob sie bei der Geburt wach sein wollen oder nicht.
M. Storrer und C. Loytved, freigegeben durch Cochrane Deutschland.