Mit Laktase behandelte Nahrungsmittel zur Förderung des Wachstums und der Fütterungstoleranz bei Frühgeborenen

Frühgeborene mit sehr niedrigem Geburtsgewicht werden oft über eine Sonde in eine Vene (parenteral) ernährt, da angemessenes Wachstum und eine vollwertige Ernährung für die Entwicklung von Lunge und Gehirn wichtig sind. Die frühzeitige Nahrungszufuhr über den Darm (enteral) stimuliert die Darmbewegungen und die Verdauungsaktivität und ist mit einem verbesserten Wachstum verbunden, allerdings ist das nicht immer möglich. Laktase ist ein Darmenzym, das bei der Verdauung von Milch hilft und sich bei Frühgeborenen nach der Geburt langsam entwickelt. Muttermilch enthält Komponenten, die bei der Verdauung von Laktose helfen. Laktoseintoleranz wird bei reif geborenen Säuglingen oft dadurch gehandhabt, dass sie mit laktosearmer oder laktosefreier Säuglingsnahrung gefüttert werden. Allerdings erfüllt das nicht die Nahrungsanforderungen von Frühgeborenen. Die Unverträglichkeit von Nahrung hinterlässt vor der nächsten geplanten Fütterung Nahrungsreste im Magen und verursacht einen aufgeblähten Bauch, Gallenflüssigkeit in der Lunge (Aspirate) und Erbrechen. Laktase-Präparate können potenziell Säuglingsnahrung oder Muttermilch zugesetzt werden. Es wurde eine randomisierten kontrollierten Studie identifiziert, in der die Zugabe von Laktase untersucht wurde. In dieser gab es keinen signifikanten Effekt auf die Gewichtszunahme. Die Autoren des Reviews durchsuchten die medizinische Literatur gründlich. Sie fanden aber nur diese eine qualitativ hochwertige Studie mit 130 Frühgeborenen. Es wurden keine Nebenwirkungen festgestellt und die mit Laktase behandelten Nahrungsmittel schienen gut verträglich zu sein.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

J. Gauch für Cochrane Schweiz. Unterstützt von Fondation SANA.

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