Hundebisse können erhebliche Verletzungen verursachen, die zum Tod oder zu dauerhaften Behinderungen führen. Die Schulung von Kindern im Schulkontext könnte deren Wissen und Haltung gegenüber Hunden verbessern und ein sichereres Verhalten in der Gegenwart von Hunden fördern. Die Autoren dieses systematischen Reviews untersuchten Studien, die die Wirksamkeit von Schulungsprogrammen für Kinder und Jugendliche zur Verhinderung von Hundebissverletzungen ermittelten. Ziel der Schulungsprogramme war es, das Verhalten der Kinder und Jugendlichen gegenüber Hunden zu ändern.
Zwei Studien wurden in diesen Review eingeschlossen. Beide waren von moderater methodischer Qualität und bewerteten die Alltagswirksamkeit der Schulung von Kindern zur Prävention von Hundebissverletzungen. Beide Studien umfassten einen 30-minütigen Unterricht. Eine der Studien verglich zusätzlich die Wirkung der Schulung der Eltern dieser Kinder durch eine Broschüre. Eine der Studien zeichnete auf Video auf, wie sich die Kinder verhielten, wenn sie einem fremden Hund begegneten, und ihr Verhalten wurde beobachtet. Der Hauptendpunkt, der in beiden Studien erfasst wurde, war eine Änderung des Verhaltens.
Aus diesem Review geht nicht hervor, ob die Schulung von Kindern Hundebissverletzungen vermindern kann, da in keiner der beiden eingeschlossenen Studien die Hundebissraten als Endpunkt erfasst wurden. Die Wirkung der Schulung von Kindern und Jugendlichen in anderen Kontexten als der Schule wurde nicht ausgewertet. Es herrscht ein genereller Evidenzmangel über die Auswirkung von Schulungen auf die Verhinderung von Hundebissen bei Kindern und Jugendlichen, weshalb weitere Studien ratsam sind, die die Hundebissrate nach einer Intervention untersuchen. Die Schulung von Kindern und Jugendlichen sollte nicht die einzige Gesundheitsstrategie sein, um Hundebisse und ihre dramatischen Folgen zu vermindern.
C. Zollbrecht, freigegeben durch Cochrane Deutschland.