Muttermilch bleibt die optimale Form der enteralen (über den Darm stattfindende) Ernährung für Kinder, die rechtzeitig geboren wurden, und Frühgeborenen bis zu sechs Monate nach der Geburt. Mütter von Frühgeborenen und Mütter von kranken Säuglingen werden von ihren Kindern getrennt, während sie im Krankenhaus behandelt werden. Diese Mütter haben oft Schwierigkeiten, die Milchbildung zu fördern, insbesondere wenn die Milchproduktion allein durch Abpumpen aufrecht erhalten wird.
Es wurde gezeigt, dass abgepumpte Muttermilch bei Frühgeborenen, wenn sie durch eine Magensonde gegeben wird, bis sie saugen können, eine Darmerkrankung namens nekrotisierender Enterokolitis, wo Teile des Darms werden verletzt werden oder absterben können, reduziert. Weitere Evidenz weist darauf hin, dass abgepumpte Muttermilch die Fütterungstoleranz verbessern und Infektionen reduzieren kann.
Studien von Medikamenten, welche verwendet werden, um bei Müttern, die nicht genügend Milch für die Bedürfnisse von ihren hospitalisierten Frühgeborenen haben, die Muttermilchproduktion zu verbessern, wurden in Form von zwei randomisierten kontrollierten Studien mit 59 Müttern berichtet. In diesen beiden Studien wurde den Frauen im Zeitraum von zwei bis drei Wochen nach der Entbindung dreimal täglich 10 mg Domperidon verabreicht, wenn die Mütter nicht ausreichend abgepumpte Muttermilch hatten. Diese Studien zeigten eine leichte Verbesserung des Muttermilchvolumens in den folgenden ein bis zwei Wochen. Es wurden keine Nebenwirkungen bei Müttern oder Säuglingen in diesen Studien beobachtet.
Diese Medikamente sollten nur bei Müttern erwogen werden, die nicht genügend abgepumpte Muttermilch für die Bedürfnisse ihrer Kinder haben trotz voller Still-Unterstützung und auch erst nach mehr als 14 Tagen nach Geburt.
C. Heidt, Koordination durch Cochrane Schweiz