Blutverdünner zur Vorbeugung von Blutgerinnseln bei Krebserkrankten mit zentralem Venenkatheter

Hintergrund
Ein zentraler Venenkatheter (ZVK) ist ein Schlauch, der in eine große Vene eingeführt wird, um Flüssigkeiten oder Medikamente zu verabreichen. Das Legen von zentralen Venenkathetern erhöht das Risiko von Blutgerinnseln bei Krebserkrankten. In diesem Review werden die Wirksamkeit und Sicherheit blutverdünnender Mittel (Antikoagulanzien) bei Krebserkrankten mit ZVK bewertet.

Studienmerkmale
Wir durchsuchten die wissenschaftliche Literatur nach Studien zu Antikoagulanzien bei Krebserkrankten mit einem ZVK. Die Evidenz ist auf dem Stand vom 14. Mai 2018.

Hauptergebnisse
Wir schlossen 13 Studien mit insgesamt 3420 krebserkrankten Teilnehmern mit einem ZVK ein. An den meisten Studien nahmen Patienten mit verschiedenen Arten und Stadien der Krebserkrankung teil. In sieben Studien wurden injizierbare Blutverdünner mit keiner Antikoagulation verglichen; in sechs Studien wurden blutverdünnende Tabletten mit keiner Antikoagulation verglichen und in drei Studien wurden injizierbare Blutverdünner mit blutverdünnenden Tabletten verglichen. Bei Krebserkrankten mit ZVK verringerten injizierbare Blutverdünner im Vergleich zu keiner Antikoagulation wahrscheinlich das Risiko von ZVK-bedingten Blutgerinnseln. Im Vergleich zu blutverdünnenden Tabletten erhöhten injizierbare Blutverdünner wahrscheinlich das Risiko einer Thrombozytopenie (einer niedrigen Anzahl von Thrombozyten im Blut, wodurch es zu Blutungen ins Gewebe kommt).

Vertrauenswürdigkeit der Evidenz
Beim Vergleich injizierbarer Blutverdünner mit keiner Antikoagulation bewerteten wir die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz als moderat in Bezug auf Blutgerinnsel an der Kathetereintrittsstelle, als niedrig in Bezug auf Sterblichkeit, Infektion an der Kathetereintrittsstelle sowie kleinere Blutungen und als sehr niedrig in Bezug auf größere Blutungen.

Beim Vergleich blutverdünnender Tabletten mit keiner Antikoagulation bewerteten wir die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz als niedrig in Bezug auf Sterblichkeit sowie größere und kleinere Blutungen, vorzeitiges Entfernen des Katheters sowie katheterbedingte Infektionen und als sehr niedrig in Bezug auf Blutgerinnsel an der Kathetereintrittsstelle.

Beim Vergleich injizierbarer Blutverdünner mit blutverdünnenden Tabletten bewerteten wir die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz als niedrig in Bezug auf Sterblichkeit sowie Blutgerinnsel in den Extremitäten und als sehr niedrig in Bezug auf Blutgerinnsel an der Kathetereintrittsstelle sowie größere und kleinere Blutungen.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

K. Jones, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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