Die Menschen leben immer länger, jedoch haben viele im hohen Alter gesundheitliche Probleme und Behinderungen, die dazu führen, dass sie in einer Pflegeeinrichtung leben und dort schließlich versterben. Da die Bewohner solcher Heime sehr wahrscheinlich dort versterben, sind dies Orte, an denen Palliativversorgung benötigt wird. Palliativversorgung sorgt für Linderung von Schmerzen und anderen belastenden Symptomen, die Menschen an ihrem Lebensende erfahren. Palliativversorgung will den Menschen dabei helfen, bis zur ihrem Tod so aktiv wie möglich zu leben, und ihren Angehörigen zu ermöglichen, mit der Erkrankung und dem Verlust umzugehen. Das Ziel dieses Reviews war es, zu untersuchen, wie wirksam Palliativversorgung in Pflegeeinrichtungen ist, und zu beschreiben, welche Messungen der Endpunkte in den Studien verwendet wurden. Wir fanden nur drei geeignete Studien (735 Teilnehmer), alle aus den USA. Es gab wenig Evidenz, dass Interventionen zur Verbesserung der Palliativversorgung für ältere Menschen in Pflegeeinrichtungen die Endpunkte der Bewohner tatsächlich verbesserten. Eine Studie fand, dass die Palliativversorgung die Qualität der Versorgung aus Sicht der hinterbliebenen Familienmitglieder verbesserte. Eine andere Studie fand heraus, dass Bewohner mit Demenz am Ende ihres Lebens weniger Unbehaglichkeit hatten. Bei beiden Ergebnissen lagen Probleme vor. Zwei Studien fanden, dass Palliativversorgung einige Arten der Pflege in Pflegeeinrichtungen verbesserte. Wir wissen allerdings nicht, ob dies die Endpunkte für die Bewohner verbesserte. Es besteht Bedarf an weiterer, qualitativ hochwertiger Forschung, vor allem außerhalb der USA.
Wir fanden wenige Studien und alle fanden in den USA statt. Obwohl die Ergebnisse potenziell vielversprechend sind, werden qualitativ hochwertige Studien zu Palliativversorgung, die Endpunkte für die Bewohner bewerten, benötigt - vor allem außerhalb der USA. Diese sollten sich darauf konzentrieren, Standardendpunkte zu messen, die Kosteneffektivität zu bewerten und Bias zu reduzieren.
Da die Bewohner von Pflegeeinrichtungen für ältere Menschen sehr wahrscheinlich auch dort versterben, sind dies Orte, an denen Palliativversorgung benötigt wird.
Primäres Ziel war die Bestimmung der Wirksamkeit von Palliativversorgung, die mehrere Komponenten umfasst, für Bewohner von Pflegeeinrichtungen für ältere Menschen. Sekundäres Ziel war die Beschreibung der Endpunktmessungen und ihre Qualität.
Es wurde graue Literatur und folgende elektronische Datenbanken durchsucht: Cochrane Central Register of Controlled Trials, Cochrane Database of Systematic Reviews, Database of Abstracts of Reviews of Effectiveness (alle Ausgabe 1, 2010); MEDLINE, EMBASE, CINAHL, British Nursing Index (1806 bis Februar 2010), Science Citation Index Expanded & AMED (alle bis Februar 2010). Wichtige Zeitschriften wurden per Hand durchsucht und eine Suche verwandter Artikel auf PubMed wurde für die finale Liste von Artikeln durchgeführt.
Wir hatten vor, randomisierte klinische Studien (RCTs), kontrollierte klinische Studien (CCTs), Controlled-Before-and-After-Studien und Interrupted-Time-Series-Studien einzuschließen, die Palliativversorgung mit mehreren Komponenten für Bewohner von Pflegeeinrichtungen für ältere Menschen untersuchten. Diese beinhalten üblicherweise das Einschätzen und das Management von körperlichen, psychischen und seelischen Symptomen und Behandlung im Voraus planen (advance care planning). Wir schlossen keine individuellen Komponenten der Palliativversorgung ein, wie Behandlung im Voraus planen.
Zwei Review-Autoren bewerteten unabhängig voneinander die Studien hinsichtlich Einschlussfähigkeit, extrahierten Daten und bewerteten die Qualität und das Risiko für Bias. Aufgrund der Heterogenität der Studien wurde keine Metaanalyse durchgeführt. Die Analyse umfasste eine strukturierte narrative Synthese. Die Endpunkte für Bewohner und Messungen des Pflegeprozesses wurden separat berichtet.
Zwei RCTs und eine Controlled-Before-and-After-Studie wurden eingeschlossen (735 Teilnehmer). Alle wurden in den USA durchgeführt und hatten mehrere mögliche Quellen für Bias. Wenige Endpunkte für Bewohner wurden untersucht. Eine Studie berichtete höhere Zufriedenheit mit der Versorgung und die andere fand weniger beobachtete Unbehaglichkeit bei Bewohnern mit Demenz im Endstadium. Zwei Studien berichteten über Gruppenunterschiede in einigen Prozessmessungen. Beide berichteten über mehr Überweisungen an Hospizdienste in der Interventionsgruppe, eine fand weniger Krankenhauseinweisungen und Tage im Krankenhaus in der Interventionsgruppe, die andere fand eine Steigerung der Anordnungen zum Verzicht auf Wiederbelebung und dokumentierten Besprechungen zur Vorausplanung der Versorgung (advance care plan).
A. Wenzel, freigegeben durch Cochrane Deutschland