Akupunktur bei Regelschmerzen

Fragestellung

Cochrane-Forscher untersuchten die Evidenz zur Wirkung von Akupunktur und Akupressur im Vergleich mit einer Kontrollbehandlung zur Verringerung von Regelschmerzen und anderen Symptomen bei allen Frauen im gebärfähigen Alter mit primärer Dysmenorrhoe (primären Regelschmerzen). Primäre Dysmenorrhoe ist definiert als Regelschmerzen ohne zugrunde liegende Ursache.

Hintergrund

Dysmenorrhoe, auch als Regelschmerzen bezeichnet, betrifft häufig jüngere Frauen. Zu den Symptomen zählen krampfartige Schmerzen im Unterbauch, die bis in den unteren Rücken oder die Vorderseite der Oberschenkel ausstrahlen können, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Erschöpfung, Angstzustände und Schwindel. In vielen Fällen wird der Zustand mit konventionellen Schmerzmitteln behandelt, aber bei 20 bis 25 % der Frauen ist die Schmerzlinderung dennoch unzureichend. Wir brauchen daher andere Ansätze, um wirksam mit den Symptomen von Regelschmerzen umzugehen. Akupunktur (die Stimulation bestimmter Punkte am Körper durch Nadeln) und Akupressur (Stimulation bestimmter Punkte am Körper durch Druck) werden zur Behandlung von Regelschmerzen eingesetzt, jedoch wissen wir nicht, wie wirksam sie diese Schmerzen verringern.

Studienmerkmale

Wir schlossen 42 Studien ein, in denen bei insgesamt 4640 Frauen im gebärfähigen Alter mit Regelschmerzen Akupunktur und Akupressur mit einer Kontrollbehandlung (Scheinbehandlung/Placebo, Medikamente, chinesische Kräuter, keine Behandlung oder Standardversorgung) verglichen wurden. 22 Studien wurden in China durchgeführt. Acht Studien fanden im Iran statt, vier in Taiwan, zwei in Korea und je eine in Australien, Deutschland, Hongkong, Thailand, der Türkei und den USA. Die Evidenz ist auf dem Stand vom September 2015.

Hauptergebnisse

Es lag nicht genügend Evidenz vor, um zu zeigen, ob Akupunktur oder Akupressur wirksam in der Behandlung der primären Dysmenorrhoe ist, und bei den meisten Vergleichen lagen keine Informationen zu unerwünschten Ereignissen vor.

Qualität der Evidenz

Die Qualität der Evidenz war in allen Vergleichsstudien niedrig oder sehr niedrig. Die wichigsten Einschränkungen waren das Risiko für Bias (systematische Fehler), eine unzureichende Berichterstattung, Inkonsistenz und das Risiko für Publikationsbias.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

S. Schmidt-Wussow, freigegeben durch Cochrane Schweiz.

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