Arzneimittel zur Behandlung von Kopfschmerz nach einer Lumbalpunktion

Bei einer Lumbalpunktion wird eine Liquorprobe (Rückenmarksflüssigkeit) über eine Nadel entnommen, die auf Höhe der Lende eingeführt wird. Postpunktioneller Kopfschmerz (PPKS) ist die häufigste Nebenwirkung einer Lumbarpunktion. Der bei PPKS auftretende Kopfschmerz ist anhaltend, verschlimmert sich in aufrechter Position und wird beim Liegen besser. Zur Behandlung von PPKS wird eine Vielzahl an Medikamenten eingesetzt, deren Wirksamkeit in der Zielsetzung dieses Reviews untersucht wurde.

Dies ist die aktualisierte Version eines Reviews, die Suche nach neuen Studien wurde im Juli 2014 durchgeführt. Es wurden 13 kleine, randomisierte klinische Studien (RCT) mit insgesamt 479 Teilnehmern eingeschlossen. In den Studien wurden acht Arzneistoffe untersucht: Koffein, Sumatriptan, Gabapentin, Hydrokortison, Theophyllin, Adrenocorticotropin, Pregabalin und Cosyntropin. Durch die Gabe von Koffein konnte die Anzahl der von PPKS Betroffenen nachweislich gesenkt werden, sowie auch die Anzahl derjenigen, die weitere Medikamente benötigten (2 oder 3 von 10 Personen, die Koffein erhielten im Vergleich zu 9 von 10 Placebobehandelten). Bei Gabapentin, Theophyllin und Hydrokortison wurde ebenfalls eine Wirkung nachgewiesen, diese Arzneistoffe linderten den Schmerz besser als das Placebo oder die alleinige konventionelle Behandlung. Durch Theophyllin wurde eine schmerzlindernde Wirkung bei einer gesteigerten Anzahl von Personen gezeigt (9 von 10 mit Theophyllin behandelten Personen im Vergleich zu 4 von 10 Personen, die die konventionelle Behandlung erhielten). Es gab keine Angaben zu erheblichen Nebenwirkungen dieser Arzneistoffe.

Die Qualität der Studien war schwierig zu ermitteln, da nicht ausreichend Informationen vorlagen. Die Schlussfolgerungen sollten mit Vorsicht interpretiert werden.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

I. Noack, freigegeben durch Cochrane Schweiz.

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