Maßnahmen gegen metabolische Knochenerkrankungen bei Kindern mit chronischem Nierenversagen

Chronisches Nierenversagen (CKD, Englisch: chronic kidney disease) führt zu einer eingeschränkten Nierenfunktion mit der Notwendigkeit der Dialyse und einer Nierentransplantation. Die Erkrankung steht im Zusammenhang mit anormalen Serumcalcium- und Parathormonwerten (PTH), sowie mit Knochenerkrankungen. Als Folge kann es zu Knochendeformitäten, Knochenschmerzen, Brüchen und verminderten Wachstumsraten kommen. Die gängigen Behandlungsmöglichkeiten (Vitamin-D-Präparate und Phosphatbinder) zielen darauf ab, diesen Folgen vorzubeugen oder sie zu beheben. Durch diese Therapien könnte es jedoch zu erhöhten Calciumwerten im Blut und zu Calcium- und Phosphatablagerungen in den Blutgefäßen kommen, sowie zu frühzeitigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die ein bekanntes Problem bei Erwachsenen mit CKD sind.

Die Suche für diesen Review ergab 18 kleine randomisierte Studien mit 576 Kindern zum Vergleich verschiedener Vitamin-D-Präparate, die über verschiedene Wege mit unterschiedlicher Häufigkeit verabreicht wurden. Zudem wurden verschiedene Phosphatbinder verglichen. Nur in fünf Studien waren Angaben zu Wachstumsraten enthalten und die verschiedenen Behandlungen ergaben keine Unterschiede. Durch alle Vitamin-D-Präparate wurde eine Verbesserung der Knochenerkrankung erzielt, unabhängig von der Art des Präparats, dem Verabreichungsweg oder der Häufigkeit. Dies wurde über Veränderungen des PTH-Spiegels gemessen. Bei Einnahme des nicht-calciumhaltigen Phosophatbinders Sevelamer kam es im Vergleich zu calciumhaltigen Bindern seltener zu hohen Calciumwerten im Blut. Im Zuge der Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten bei chronischem Nierenversagen sind Vergleiche zu den derzeitigen Standardtherapien notwendig. Diese sollten in Form von gut konzipierten, randomisierten Studien mit Kindern durchgeführt werden, in denen Endpunkte untersucht werden, die für die Kinder und deren Familien von unmittelbarer klinischer Relevanz sind, wie Wachstumsraten, Reduzierung von Knochenbrüchen, und -schmerzen sowie Reduzierung der Gefäßverkalkung.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

I. Noack, freigegeben durch Cochrane Schweiz.

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