Fragestellung
Verringern Screenings mittels eines Bluttests auf den Epstein-Barr-Virus oder mittels einer Nasopharyngoskopie (oder beidem) an Menschen ohne Symptome die Sterblichkeit bei Nasopharynxkarzinomen (Nasenrachenkrebs)?
Hintergrund
Das Nasopharynxkarzinom ist eine weltweit seltene Krebsform, tritt jedoch in der kantonesischen Bevölkerung von Südchina häufig auf. Aufgrund ihres tiefen Sitzes in der Nase und der unspezifischen Anfangssymptome werden Nasopharynxkarzinome häufig erst spät erkannt. Während beim fortgeschrittenen Nasopharynxkarzinom die Prognose sehr schlecht ist, besteht im Frühstadium noch eine Chance auf Heilung. Eine Früherkennung durch entsprechende Screenings könnte daher zu besseren Ergebnissen führen. Es gibt zwei übliche Früherkennungsuntersuchungen: den Bluttest auf das Epstein-Barr-Virus (EBV) und die Nasopharyngoskopie (ein Verfahren, bei dem die Innenflächen von Nase und Hals mit einem Instrument mit Glasfaseroptik untersucht werden). Untersuchungen zum Nutzen einer Früherkennung von Nasopharynxkarzinomen begannen in den 1970er-Jahren, doch der Wert dieses Ansatzes ist immer noch unklar.
Studienmerkmale
In diesem Review wollten wir die Wirkung eines Screening- und Therapieprogramms mit EBV-Test und Nasopharyngoskopie als Früherkennungstest für Nasopharynxkarzinome untersuchen. Wir fanden jedoch keine randomisierten oder kontrollierten klinischen Studien, in denen eine solche Strategie ausgewertet wurde.
Hauptergebnisse
Es besteht Bedarf an hochwertigen Studien zur Bestimmung der Alltagswirksamkeit eines Früherkennungsprogramms für Nasopharynxkarzinome, insbesondere an Studien, die langfristige Endpunkte wie Sterblichkeit und Kostenwirksamkeit bewerten.
Qualität der Evidenz
Der Review ist auf dem Stand von Juli 2015.
S. Schmidt-Wussow, freigegeben durch Cochrane Schweiz.