Oral verabreichtes Zink zur Vorbeugung von Hyperbilirubinämie bei Neugeborenen

Fragestellung

Verringert oral (durch den Mund) verabreichtes Zinksalz bei Neugeborenen unter einer Woche im Vergleich mit einem Placebo oder keiner Behandlung das Auftreten von Hyperbilirubinämie (Gelbsucht)?

Hintergrund

Gelbsucht, die gelbliche Verfärbung der Haut, kann aufgrund einer erhöhten Menge des Pigments Bilirubin im Blut auftreten. Sie ist ein häufig beobachteter und in der Regel harmloser Zustand bei Neugeborenen in der ersten Woche nach der Geburt. Bei manchen Babys kann die Bilirubinmenge jedoch auf gefährliche Werte ansteigen und eine Behandlung erfordern. Bilirubin wird in der Leber verstoffwechselt und über den Darm mit dem Stuhl ausgeschieden. Eine erhöhte Wiederaufnahme von Bilirubin aus dem Darm ist einer der Hauptfaktoren, der zu Hyperbilirubinämie bei Neugeborenen führt. Oral verabreichtes Zinksalz, ein relativ harmloses Medikament, kann den Bilirubinspiegel bei Neugeborenen senken, indem es seine Wiederaufnahme aus dem Darm verringert.

Studienmerkmale

Forscher des Cochrane-Netzwerks suchten nach sämtlicher verfügbarer Literatur bis zum 30. November 2014. Eine randomisierte kontrollierte Studie erfüllte unsere Einschlusskriterien.

Ergebnisse

In diesem Review wurde die Wirkung von oral verabreichtem Zinksalz mit einem Placebo verglichen. Es wurde eine Studie mit 294 Säuglingen gefunden. In dieser Studie wurde Zinksalz untersucht, das 25 bis 168 Stunden alten Säuglingen in einer Dosis von 5 mg zweimal täglich gegeben wurde. Die orale Verabreichung von Zinksalz hatte bei diesen Säuglingen keinen Einfluss auf das Auftreten von Gelbsucht (Hyperbilirubinämie).

Anmerkungen zur Übersetzung: 

S. Schmidt-Wussow, freigegeben durch Cochrane Schweiz.

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