Interventionen, um die Einhaltung von Ernährungsempfehlungen zur Vorbeugung bzw. Bewältigung von chronischen Krankheiten bei Erwachsenen zu fördern

Chronische Krankheiten sind weltweit die häufigste Todesursache. Obwohl die Einhaltung einer gesunden Ernährung eine wichtige Komponente in der Vorbeugung und Bewältigung von chronischen Krankheiten darstellt, halten sich viele Menschen, mit einem Risiko für chronische Krankheiten bzw. mit bestehenden chronischen Krankheiten nicht an Ernährungsempfehlungen. Maßnahmen, die durch Ernährungsberatung Änderungen im Ernährungsverhalten unterstützen sollen (in diesem Review als „Intervention“ bezeichnet) könnten die Einhaltung von Ernährungsempfehlungen verbessern. Aus diesem Grund begutachteten wir Studien zu Interventionen, welche die Befolgung von Ernährungsempfehlungen zur Prävention und Bewältigung von chronischen Krankheiten bei Erwachsenen zum Ziel hatten.

Wir identifizierten 38 Studien mit insgesamt 9445 Teilnehmern. Diese Studien untersuchten unterschiedliche Interventionen zur Förderung der Einhaltung von Ernährungsempfehlungen zur Vorbeugung und Bewältigung von chronischen Krankheiten. Die häufigsten chronischen Krankheiten, die in den eingeschlossenen Studien vorkamen, waren kardiovaskuläre Krankheiten, Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Nierenerkrankungen. Interventionen, welche mindestens einen Endpunkt zur Einhaltung von Ernährungsempfehlungen verbessern konnten, sind: telefonische Nachkontrolle, Video, Vertrag, Feedback, Ernährungs-Tools, und komplexere Intervention bestehend aus mehreren Interventionen. In Bezug auf andere Endpunkte zur Einhaltung von Ernährungsempfehlungen zeigten diese Interventionen jedoch keine Unterschiede im Vergleich zur Kontrollgruppe bzw. zur Standardversorgung. Eine eindeutige Aussage, welche Intervention am effektivsten zur Steigerung der Einhaltung von Ernährungsempfehlungen ist, ist daher nicht möglich. Interessanterweise konnten alle Studien, die Patienten mit Nierenerkrankungen untersuchten, einen statistisch signifikanten Unterschied zugunsten der Interventionsgruppe in mindestens einem Endpunkt zur Erfassung der Einhaltung von Ernährungsempfehlungen zeigen, unabhängig von der Art der Intervention. Die Mehrheit der Studien, welche in Bezug auf einen Endpunkt zur Einhaltung von Ernährungsempfehlungen auf kurze Sicht einen Vorteil für die Intervention berichteten, konnten zu späteren Zeitpunkten keinen signifikanten Unterschied zwischen Interventionsgruppe und Kontroll- bzw. Regelversorgungsgruppe mehr feststellen. Studien, welche Interventionen wie Gruppensitzungen, individuelle Sitzungen, Erinnerungen, Einschränkungen oder Verhaltensänderungstechniken untersuchten, konnten für keinen Endpunkt zur Einhaltung von Ernährungsempfehlungen einen statistisch signifikanten Unterschied zugunsten der Interventionsgruppe feststellen. Abschließend lässt sich sagen, dass die Interventionen meist von kurzer Dauer waren, dass Studien unterschiedliche Methoden zur Messung von 'Einhaltung' anwendeten und dass die Qualität der Studien generell niedrig war.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

Cochrane Schweiz

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