Schätzungen zufolge leben und arbeiten weltweit Millionen von Kindern und Jugendlichen auf der Straße. Viele von ihnen hat diese Lebensweise psychisch widerstandsfähig gemacht und sie zeigen starke Anpassungsfähigkeiten; sie sind jedoch weiterhin anfällig für Risiken. Um ihnen beste Chancen im Leben zu bieten, sind Einrichtungen erforderlich, um Risiken zu verringern und der Ausgrenzung aus der Gesellschaft vorzubeugen. Dreizehn Studien haben 19 Interventionen genau evaluiert, wie zum Beispiel Einrichtungen zur Unterstützung von Straßenkindern und -jugendlichen - alle in Ländern mit hohem Einkommen. Die Meisten verglichen therapiebasierte Leistungen mit gewöhnlichen Unterkunfts- und Anlaufeinrichtungen oder mit weiteren therapeutischen/gesundheitsbezogenen Maßnahmen. Wir fanden gemischte Ergebnisse innerhalb der Studien, aber die Gesamtergebnisse lassen vermuten, dass Teilnehmer, die eine Therapie erhielten und die, denen gewöhnliche Leistungen angeboten wurden, in ähnlichem Maße von der jeweiligen Interventionen profitierten. Zukünftige Studien sollten den Nutzen von gewöhnlichen Anlaufstellen und Unterkunftsangeboten berücksichtigen, vorzugsweise in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen, und sie sollten Straßenkinder und junge auf der Straße lebende Menschen fokussieren. Keine der Studien schloss Teilnehmer ein, die sich mit Straßenkindern in einkommensschwachen Ländern vergleichen ließen, da diese zum Teil vorwiegend auf der Straße leben könnten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen oder in der Folge von Krieg, Migration oder Urbanisierung. Insgesamt bewerteten wir die Qualität der Evidenz der in diesen Review eingeschlossenen Studien als niedrig/moderat.
I. Nolle, freigegeben durch Cochrane Deutschland.