Topiramat bei juveniler myoklonischer Epilepsie

Hintergrund

Die juvenile myoklonische Epilepsie (JME, Janz-Syndrom) zeichnet sich durch unwillkürliches (unkontrolliertes) Muskelzucken in Schultern und Armen nach dem Aufwachen aus und setzt häufig in der Kindheit ein.

Studienmerkmale

Wir durchsuchten wissenschaftliche Datenbanken nach klinischen Studien, in denen der antiepileptische Wirkstoff Topiramat bei Patienten mit dem Janz-Syndrom mit einem Placebo (Scheinmedikament) oder einem anderen Medikament gegen Epilepsie verglichen wurde. Wir wollten auswerten, wie gut Topiramat wirkt und ob es Nebenwirkungen hat.

Hauptergebnisse

Wir haben drei randomisierte kontrollierte Studien mit 83 Teilnehmern eingeschlossen und analysiert. Dies sind klinische Studien, in denen Menschen zufällig in eine von zwei oder mehr Behandlungsgruppen zugeteilt werden. Basierend auf den Informationen aus diesen Studien wird Topiramat scheinbar besser vertragen, aber ist nicht wirksamer als Valproat. Topiramat schien besser zu wirken als Placebo, aber dieses Ergebnis basiert auf einer geringen Anzahl von eingeschlossenen Teilnehmenden.

Qualität der Evidenz

Die Qualität der Evidenz aus den Studien war sehr niedrig und die Ergebnisse sollten mit Vorsicht interpretiert werden. Weitere randomisierte kontrollierte Studien mit großen Teilnehmerzahlen sind erforderlich, um zu prüfen, wie wirksam und verträglich Topiramat bei Patienten mit Janz-Syndrom ist. Neue Studien sollten gut konzipiert und doppelt verblindet sein, so dass weder die Teilnehmenden noch die Forschenden wissen, welche Behandlung verabreicht wurde, bis die Ergebnisse vorliegen.

Schlussfolgerungen
Dieser Review liefert keine ausreichende Evidenz, um die Behandlung mit Topiramat bei Menschen mit Janz-Syndrom zu unterstützen.

Die Evidenz ist auf dem Stand von August 2021.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

Erik von Elm, freigegeben durch Cochrane Schweiz

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