Kaiserschnittgeburten werden immer üblicher, aber das bedeutet nicht, dass alle nachfolgenden Geburten Kaiserschnitte sein müssen.

Kaiserschnittgeburten werden immer üblicher, aber das bedeutet nicht, dass alle nachfolgenden Geburten Kaiserschnitte sein müssen. Schwangere, die zuvor einen Kaiserschnitt gehabt haben, müssen sich möglicherweise entscheiden, ob sie einen geplanten Kaiserschnitt haben wollen oder die Wehen abwarten wollen mit dem Ziel vaginal zu gebären. Das kann eine schwierige Entscheidung sein. Hilfsmittel für die Entscheidungsfindung könnten Frauen möglicherweise bei ihrer Entscheidung unterstützen. Es gibt drei Haupttypen zur Unterstützung der Entscheidungsfindung. Frauen können einige Hilfsmittel selbstständig nutzen. Zur zweiten Art zählen solche Hilfsmittel, die mit den betreuenden Gesundheitsfachpersonen geteilt werden. Andere sind für den Gebrauch mit Dritten konzipiert. Manche nennen diese vermittelnden Hilfsmittel Interventionen. Die Hilfsmittel können telefonische Entscheidungscoachings, Entscheidungshilfen, Einzelgespräche, Gruppeninformationen oder Unterstützungssitzungen und Entscheidungsabläufe oder -algorithmen einschliessen. Dieser Review betrachtete jegliche Interventionen mittels Hilfsmitteln, die Schwangere im Entscheidungsprozess unterstützen, die geeignete Geburtsart nach einer vorausgegangenen Kaiserschnittgeburt zu wählen.

Wir fanden drei Studien (mit 2270 Frauen) – alle aus einkommensstarken Ländern –, die in den Review eingeschlossen wurden. Die Studien untersuchten die Wirksamkeit von Hilfsmitteln, die die Entscheidungsfindung unterstützen. Diese Hilfsmittel waren entweder dafür konzipiert, von Frauen selbstständig angewendet zu werden oder durch die Beteiligung von Personen, die nicht in die Betreuung eingebunden waren, vermittelnd eingesetzt zu werden. Keine Studie untersuchte Hilfsmittel, die darauf ausgerichtet waren, eine gemeinsame Entscheidungsfindung schwangerer Frauen und ihrer betreuenden Gesundheitsfachpersonen im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge zu ermöglichen.

Wir fanden heraus, dass es für folgende Aspekte keinen Unterschied machte, ob diese Hilfsmittel verwendet wurden oder nicht: geplante und tatsächliche Geburtsart sowie die Anzahl der Frauen und Kinder, die Schäden erlitten. Jedoch berichtete nur eine Studie über Schäden. Es gab auch keinen Unterschied im Anteil der Frauen, die in ihren Wünschen unsicher blieben. Insgesamt erfüllte sich bei fast 65 % der Frauen, die eine vaginale Geburt wollten, dieser Wunsch; wohingegen bei fast alle Frauen (97 %), die einen Kaiserschnitt wünschten, ein Kaiserschnitt durchgeführt wurde. Wir fanden keinen Unterschied in den Anteilen der Frauen (mit oder ohne Nutzung dieser Hilfsmittel), die den von ihnen gewünschte Geburtsart erreichten. Allerdings hatten Frauen, die Hilfsmittel zur Unterstützung ihres Entscheidungsprozesses genutzt hatten, weniger Zweifel an ihrer Entscheidung im Vergleich zu denjenigen, die keine Hilfsmittel verwendet hatten. Forschung zur Wirksamkeit von Hilfsmitteln zur Unterstützung des Entscheidungsprozesses für die Frau und die Gesundheitsfachpersonen, die sie in der Schwangerschaft nach vorherigem Kaiserschnitt betreuen, ist notwendig.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

C. Berger, C. Loytved, freigegeben durch Cochrane Schweiz

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