Yoga zur Vorbeugung gegen Herz-Kreislauferkrankungen

Hintergrund

Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKL-Erkrankungen) sind eine globale Gesundheitslast (global health burden). Dennoch wird angenommen, dass das Risiko einer HKL-Erkrankung durch eine Veränderung von Risikofaktoren verringert werden kann, wie beispielsweise durch Entspannungstechniken gegen Stress und eine Erhöhung der körperlichen Aktivität, welche Komponenten von Yoga sind. Dieser Review beurteilt die Alltagswirksamkeit jeglicher Art von Yoga bei gesunden Erwachsenen und bei Erwachsenen mit hohem Risiko für HKL-Erkrankungen.

Studienmerkmale

Wir haben in wissenschaftlichen Datenbanken nach randomisierten kontrollierten Studien gesucht, (klinische Studien, in denen Menschen nach dem Zufallsprinzip für eine von zwei oder mehr Behandlungen zugeordnet sind) die die Wirkungen von Yoga bei Erwachsenen mit hohem Risiko für die Entwicklung von HKL-Erkrankungen untersuchten. Wir schlossen keine Menschen mit ein, die bereits eine HKL-Erkrankung hatten (z.B. Herzinfarkte und Schlaganfälle). Die Evidenz ist auf dem Stand vom Dezember 2013.

Hauptergebnisse

Wir fanden 11 Studien (800 Teilnehmer); keine von ihnen waren groß genug oder von ausreichend langer Dauer, um die Auswirkungen von Yoga auf abnehmende Todesrisiken oder nicht-tödliche Endpunkte zu untersuchen. Es gab Unterschiede in der Art und Dauer des Yoga und die Nachbeobachtungzeit der Interventionen reichte von drei bis acht Monaten. Die Ergebnisse zeigten, dass Yoga positive Auswirkungen auf den diastolischen Blutdruck, auf den High-Density-Lipoprotein (HDL) Cholesterinspiegel und Triglyceride (ein Blutfett) hat, sowie unbestimmte Auswirkungen auf den Low-Density-Lipoprotein (LDL) Cholesterinspiegel. Keine der eingeschlossenen Studien berichtete über unerwünschte Ereignisse, das Auftreten von Typ-II-Diabetes oder Kosten. Langfristige, qualitativ hochwertige Studien werden benötigt, damit die Wirksamkeit von Yoga als Prävention gegen HKL-Erkrankungen bestimmt werden kann.

Qualität der Evidenz

Diese Ergebnisse sollten als explorativ betrachtet werden und mit Vorsicht interpretiert werden: die eingeschlossenen Studien waren nämlich klein, von kurzer Dauer und hatten ein Risiko für Bias (ein Risiko von falschen Schlussfolgerungen aufgrund von Bevorzugung durch Teilnehmer oder Forscher).

Anmerkungen zur Übersetzung: 

D. Chassot, Koordination durch Cochrane Schweiz.

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