Probleme mit dem Mineral- und Knochenstoffwechsel sind bei Menschen mit chronischer Niereninsuffizienz sehr häufig, so dass es dadurch zu Knochenbrüchen (Frakturen), Herz- und Kreislaufproblemen und manchmal zum Tod kommen kann. Viele Medikamente, die zur Behandlung von Mineral- und Knochenanomalien eingesetzt werden, können Nebenwirkungen haben und Probleme beim Patienten verursachen. Wir wollten herausfinden, ob bestimmte Ernährungsweisen (z.B. eiweißarm oder phosphorarm) besser oder schlechter sind als eine normale Ernährung oder pharmazeutische Behandlungen.
Wir haben die Literatur bis August 2015 durchsucht und neun Studien einbezogen, die 634 Teilnehmende analysierten; die Dauer der Studien reichte von 4 bis 24 Wochen. Die Interventionen umfassten mit Calcium angereichertes Brot, geringe Phosphoraufnahme, geringe Proteinaufnahme, sehr geringe Proteinaufnahme, Nahrungsergänzungsmittel nach der Hämodialyse und eine fettarme Ernährung. Nur eine Studie machte Angaben zu Tod, keine der eingeschlossenen Studien berichtete über kardiovaskuläre Ereignisse oder Frakturen. Eine Studie berichtete über unerwünschte Ereignisse. Unter den eingeschlossen Studien gab es keine ausreichende Beschreibung der Studiendesigns oder methodischer Aspekte, so dass keine zuverlässige Bewertung des Risikos für Bias möglich war.
Wir fanden kaum Evidenz dafür, dass die Einschränkung von Protein oder Phosphor in der Ernährung positive Auswirkungen auf Menschen mit chronischer Niereninsuffizienz haben kann. Evidenz aus einer kleinen Studie von niedriger Qualität deutet darauf hin, dass mit Calcium angereichertes Brot helfen könnte, Calcium zu erhöhen und außerdem Phosphor und das Calcium × Phosphatprodukt zu senken.
Die Evidenz wurde als qualitativ niedrig eingestuft und reichte nicht aus, um die klinische Entscheidung über den Wert einer Ernährungsumstellung für Menschen mit Störungen des Mineral- und Knochenstoffwechsels bei chronischer Niereninsuffizienz zu treffen. Keine der eingeschlossenen Studien machte Angaben zu unseren primären Endpunkten wie kardiovaskulären Ereignissen oder Frakturen. Nur eine Studie berichtete über unerwünschte Ereignisse.
J. Gauch, freigegeben für Cochrane Schweiz. Unterstützt von Fondation SANA.