Kernaussagen
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Intravenös verabreichtes Eisen reduziert wahrscheinlich die Müdigkeit nach 8 bis 28 Tagen geringfügig stärker als orale (über den Mund eingenommene) Eisenpräparate. Unklar bleibt jedoch, ob die Kombination aus intravenösem und oralem Eisen im Vergleich zu alleiniger oraler Gabe einen Einfluss auf die Müdigkeit nach 8 bis 28 Tagen hat.
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Wir sind sehr unsicher bezüglich der Auswirkungen einer Transfusion von roten Blutkörperchen im Vergleich zu intravenös verabreichtem Eisen auf die Müdigkeit nach 8 bis 28 Tagen. Es fehlen Informationen dazu, wie sich eine Transfusion von roten Blutkörperchen im Vergleich zu keiner Transfusion auf die Müdigkeit in diesem Zeitraum auswirkt.
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Todesfälle der Mütter wurden entweder nicht berichtet, oder die Evidenz war sehr unsicher, da die Zahl der Todesfälle sehr niedrig war. Für oral eingenommenes Eisen im Vergleich zu Placebo (Scheinbehandlung) oder keiner Behandlung gab es keine Angaben zur Müdigkeit nach 8 bis 28 Tagen.
Was ist eine Eisenmangelanämie?
Bei einer Anämie (Blutarmut) zeigen Blutuntersuchungen, dass die Anzahl der roten Blutkörperchen und der Gehalt an Hämoglobin, dem roten Blutfarbstoff, unterhalb der normalen Werte liegen. Hämoglobin ist ein Protein in den roten Blutkörperchen, das den Sauerstoff von der Lunge zu den Geweben transportiert. Hämoglobin besteht aus Peptiden und Eisen. Eine unzureichende Eisenzufuhr, Probleme mit der Eisenaufnahme im Darm oder Eisenverluste (Blutungen) können zu einer Eisenmangelanämie führen. Zu den Symptomen einer Anämie gehören Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Konzentrationsschwäche und Schwierigkeiten beim Stillen. Während der Geburt kann es zu erheblichen Blutverlusten kommen. Viele Schwangere haben bereits vor der Entbindung einen niedrigen Eisenspeicher, eine Anämie oder beides, was durch den Blutverlust weiter verschärft werden kann. Eine schwere Anämie kann das Risiko des Todes der Mutter nach der Geburt erhöhen. Eine Eisenmangelanämie nach der Geburt tritt häufiger in Ländern mit niedrigem Einkommen auf.
Wie wird eine Eisenmangelanämie nach der Geburt behandelt?
Die Behandlung einer Eisenmangelanämie umfasst orale Eisenpräparate oder intravenöses Eisen. Studien haben ergeben, dass bei intravenösem Eisen das Risiko schwerer allergischer Reaktionen besteht. Eine weitere Option besteht darin, die roten Blutkörperchen durch eine Bluttransfusion von einem Spender bzw. einer Spenderin wiederherzustellen.
Was wollten wir herausfinden?
Wir wollten wissen, ob eine Behandlung die Symptome der Anämie besser lindert als eine andere und ob die Behandlungsmöglichkeiten gut verträglich sind.
Wie gingen wir vor?
Wir haben in medizinischen Datenbanken nach Studien gesucht, die sich mit der Behandlung von Frauen mit Anämie nach der Geburt befassen. Wir haben die Studien auf ihre Vertrauenswürdigkeit hin überprüft und die Studien einbezogen, die wir für vertrauenswürdig hielten. Die wichtigsten Endpunkte waren Erschöpfung (Müdigkeit) und Tod.
Was fanden wir?
Wir schlossen 33 Studien mit insgesamt 4558 Frauen ein und führten sieben Behandlungsvergleiche durch.
In achtzehn Studien (3026 Frauen) wurde intravenöses Eisen mit oralen Eisenpräparaten verglichen. Es ist unklar, ob intravenös verabreichtes Eisen die Zahl der Todesfälle beeinflusst. Nur eine Frau starb; sie hatte intravenöses Eisen erhalten. Auf der Grundlage von zwei Studien mit 515 Frauen stellten wir fest, dass intravenös verabreichtes Eisen wahrscheinlich die Müdigkeit innerhalb von 8 bis 28 Tagen im Vergleich zu oralen Eisenpräparaten geringfügig reduziert. In keiner Studie wurde untersucht, ob intravenös verabreichtes Eisen das Stillen beeinflusst. Verstopfung trat bei Frauen, die mit oralen Eisenpräparaten behandelt wurden, wahrscheinlich häufiger auf als bei Frauen, die intravenös Eisen erhielten (10,7 % gegenüber < 1 %). Es ist unklar, ob intravenös verabreichtes Eisen allergische Reaktionen verursacht. Ein Fall von Anaphylaxie (schwere allergische Reaktion) und zwei Fälle von Überempfindlichkeitsreaktionen traten bei Frauen auf, die intravenös Eisen erhalten hatten. Intravenös verabreichtes Eisen erhöht möglicherweise den Hämoglobinwert, aber große Unterschiede zwischen den Studien verhinderten eine genaue Einschätzung dieser Wirkung.
Zwei Studien verglichen Bluttransfusionen mit intravenös verabreichtem Eisen. Es ist unklar, ob die Transfusion von roten Blutkörperchen die Zahl der Todesfälle, die Müdigkeit nach 8 bis 28 Tagen und das Stillen beeinflusst. In keiner Studie wurde untersucht, ob intravenös verabreichtes Eisen Verstopfung oder allergische Reaktionen verursacht. Die Transfusion von roten Blutkörperchen führt im Vergleich zu intravenös verabreichtem Eisen möglicherweise zu einem geringen oder gar keinem Unterschied im Hämoglobinwert.
In drei Studien wurde die Kombination aus intravenös verabreichtem Eisen und oralen Eisenpräparaten mit der alleinigen oralen Gabe von Eisenpräparaten verglichen. In keiner Studie wurde untersucht, ob intravenös verabreichtes Eisen kombiniert mit oralen Eisenpräparaten im Vergleich zur alleinigen Gabe von oralen Eisenpräparaten die Zahl der Todesfälle oder das Stillen beeinflussen. Es ist unklar, ob die Kombination aus intravenös verabreichtem Eisen und oralen Eisenpräparaten im Vergleich zur alleinigen Gabe von oralen Eisenpräparaten allergische Reaktionen oder Müdigkeit beeinflusst. Bei intravenöser Gabe von Eisen zusammen mit der oralen Gabe von Eisen tritt möglicherweise seltener Verstopfung auf als bei der alleinigen oralen Gabe von Eisen (1 Studie mit 128 Frauen). Bei den Hämoglobinwerten gibt es möglicherweise für diesen Vergleich nach 8 bis 28 Tagen keinen oder nur einen minimalen Unterschied.
In einer Studie wurden Transfusionen von roten Blutkörperchen mit dem Verzicht auf Transfusionen verglichen. In keiner Studie wurde untersucht, ob Transfusionen von roten Blutkörperchen die Zahl der Todesfälle, Müdigkeit, Verstopfung, allergische Reaktionen oder den Hämoglobinwert beeinflussen. Die Transfusion roter Blutkörperchen hat möglicherweise keinen oder nur einen minimalen Einfluss auf das Stillen über einen Zeitraum von mehr als sechs Wochen nach der Geburt hinaus (basierend auf einer Studie mit 297 Frauen).
In drei Studien wurden orale Eisenpräparate mit Placebo verglichen. In keiner Studie wurde untersucht, ob orale Eisenpräparate die Zahl der Todesfälle, die Müdigkeit, das Stillen, allergische Reaktionen oder die Hämoglobinwerte innerhalb von 8 bis 28 Tagen beeinflussen. Zwei Studien berichteten über Verstopfung, unterschieden jedoch nicht zwischen den beiden Behandlungsgruppen.
Was schränkt die Evidenz ein?
Die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz ist niedrig bis sehr niedrig, da die Frauen in den Studien wussten, welche Behandlung sie erhielten, was die Ergebnisse beeinflusst haben könnte. Außerdem berichteten nur wenige Studien über Ergebnisse, die Patientinnen wichtig sind. Nur 8 der 33 eingeschlossenen Studien berichteten über Müdigkeit.
Wie aktuell ist die vorliegende Evidenz?
Die Evidenz ist auf dem Stand von April 2024.
B. Schindler, M. Zeitler, freigegeben durch Cochrane Deutschland