Psychologische versus medikamentöse Behandlung bei Panikattacken mit oder ohne Agoraphobie bei Erwachsenen

Warum ist dieser Review wichtig?

Panikattacken sind weit verbreitet und schädlich für das mentale Wohlbefinden. Psychologische Therapien und Medikamente (normalerweise Antidepressiva oder Benzodiazeptine) sind wirksam gegen Panikattacken. Jedoch gibt es keine aktuellen Reviews in Bezug auf die Überlegenheit und die Akzeptanz dieser zwei Behandlungsformen. Ein solcher Review ist notwendig, um die Behandlungsplanung bei dieser Erkrankung zu verbessern.

Zielgruppe des Reviews

Erwachsene Patienten, Fachpersonal in psychiatrischen Einrichtungen und Allgemeinmediziner.

Welche Fragen soll dieser Review beantworten?

Dieser Review möchte folgende Fragen beantworten:

• Sind psychologische Therapien wirksamer als Antidepressiva oder Benzodiazepine?

• Sind psychologische Therapien akzeptabler als Antidepressiva oder Benzodiazepine?

Welche Studien wurden in diesen Review eingeschlossen?

Wir suchten in Datenbanken, um alle Studien zu finden, die zwischen 1950 und September 2015 veröffentlicht wurden und psychologische Therapien mit Antidepressiva oder Benzodiazeptine zur Behandlung von Panikattacken bei Erwachsenen mit oder ohne Agoraphobie verglichen. Um sie in diesen Review einzuschließen, mussten sie randomisierte kontrollierte Studien sein und die Probanden mussten eine Diagnose zu Panikattacken mit oder ohne Agoraphonia aufweisen.

Wir schlossen 16 Studien mit insgesamt 966 Teilnehmern in diesen Review ein. Wir bewerteten die Gesamtqualität der Evidenz aus diesen Studien als sehr niedrig bis moderat ein.

Was besagt die Evidenz aus diesem Review?

Die Über- oder Unterlegenheit von psychologischen Therapien und Medikamenten bleibt im Hinblick auf die Wirksamkeit und Akzeptanz der Behandlung unklar.

Keine der Studien berichtete Informationen bezüglich der Langzeitwirksamkeit und der Lebensqualität.

Was sollte als Nächstes passieren?

Die Review Autoren empfehlen, dass zukünftige Forschung weniger verzerrte psychologische Therapien untersuchen sollten. Es sollten langfristige Endpunkte bewertet und Informationen bezüglich des Risikos für Bias in den Studien berichtet werden.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

H. Schilling, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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