Nach einer Operation leidet der Patient häufig unter Schmerzen. Bei Kindern ist oft ein Elternteil oder eine Betreuungsperson dafür zuständig, Medikamente zur Schmerzlinderung zu verabreichen. Dies kann entweder erfolgen, sobald das Kind über Schmerzen klagt (nach Bedarf), oder „rund um die Uhr“ (nach festem Zeitplan, z. B. alle vier Stunden).
Im Juli 2014 fanden wir drei Studien (randomisierte kontrollierte Studien) an 246 Kindern unter 16 Jahren. Alle Studien verglichen die genannten beiden Möglichkeiten der Medikamentengabe zur Schmerzlinderung nach einer Tonsillektomie (Entfernung der Gaumenmandeln). Die Studien waren klein und allgemein von niedriger Qualität.
Eine Studie zeigte, dass die Kinder in der Gruppe, die Medikamente nach einem festen Zeitplan erhielt, mehr Medikamente einnahmen, jedoch wurden die Schmerzen in dieser Gruppe nicht besser gelindert. Zwischen den beiden Gruppen gab es keine Unterschiede im Hinblick auf Schmerzlinderung oder Nebenwirkungen. Die Evidenz reichte nicht aus, um mit Sicherheit bestimmen zu können, welche Methode sich besser zur Schmerzlinderung nach Operationen bei Kindern eignet. Es sind weitere große Studien von guter Qualität erforderlich.
S. Schmidt-Wussow, Koordination durch Cochrane Schweiz