Aspirin als Zusatztherapie zu Antipsychotika bei Menschen mit Schizophrenie

Hintergrund

Schizophrenie ist eine schwere psychische Erkrankung, von der weltweit etwa 21 Millionen Menschen betroffen sind. Die Symptome der Schizophrenie werden typischerweise in positive (z.B. Halluzinationen und wahnhafte Gedanken), negative (z.B. Zurückgezogenheit und Schwierigkeiten mit sozialer Interaktion) und kognitive (z.B. geringe Aufmerksamkeit und eingeschränktes Arbeitsgedächtnis) Gruppen eingeteilt. Diese Symptome führen zu Verzerrungen im Verhalten, Denken, in den Emotionen, im Selbstverständnis und in der Wahrnehmung eines Menschen. In der Regel werden antipsychotische Medikamente zur Behandlung der Symptome von Schizophrenie eingesetzt.

In den letzten Jahren wurde eine Entzündung (Schwellung) im Gehirn einer Person mit den Symptomen, die mit einer Schizophrenie einhergehen, in Verbindung gebracht. Aspirin ist ein erschwingliches Medikament, das gegen Entzündungen wirkt. Daher wird angenommen, dass es helfen könnte, die Symptome der Schizophrenie zu lindern. In diesem Review haben wir die Auswirkungen der Verwendung von Aspirin als Zusatztherapie bei Menschen mit Schizophrenie untersucht.

Studienmerkmale

Nach der Durchsuchung der Schizophrenie-Datenbank von Cochrane im März 2018 und der Auswertung der Suchergebnisse haben wir eine randomisierte kontrollierte Studie (klinische Studien, bei denen Menschen nach dem Zufallsprinzip in eine von zwei oder mehr Behandlungsgruppen eingeteilt werden) aus den Niederlanden (70 Teilnehmer) und eine aus dem Iran (60 Teilnehmer) aufgenommen. In beiden Studien wurde Aspirin als Zusatztherapie zu antipsychotischer Standardmedikation verwendet und mit Placebo (einer Scheinbehandlung) verglichen, ebenfalls als Zusatztherapie zur Standardbehandlung.

Hauptergebnisse

Teilnehmer, die Aspirin erhielten, hatten etwas bessere Ergebnisse für ihren psychischen Zustand, der mit der Positiv- und Negativsymptom-Skala (PANSS) gemessen wurde. Bei Nebenwirkungen bezogen auf Magenprobleme schien es keinen klaren Unterschied zwischen den Gruppen zu geben. Dasselbe galt für Änderungen des Krankenhausstatus und das vorzeitige Verlassen der Studie. All diese Ergebnisse basierten jedoch auf der Analyse sehr dürftiger Daten und wurden als Evidenz von sehr niedriger Qualität eingestuft. Keine Studie stellte nutzbare Informationen über die kognitive Funktionsfähigkeit oder die Lebensqualität bereit.

Qualität der Evidenz

Dieser Review basiert auf den Ergebnissen von nur zwei kleinen Studien, was es unmöglich macht zu sagen, ob Aspirin eine gute Behandlungsmöglichkeit für Menschen mit Schizophrenie ist. Weitere Informationen aus laufenden Studien könnten die Ergebnisse dieser Analyse untermauern.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

M. Zelck, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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