Cholinesterase-Hemmer für Menschen mit Delir, die sich nicht auf Intensivstationen befinden

Hintergrund

Während einer Krankheit können Menschen Symptome von Verwirrung und verändertem Bewusstsein entwickeln, die als Delir bezeichnet werden. Im Vergleich zu Patienten ohne Delir ist die stationäre Verweildauer von Patienten mit Delir länger, und die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihre Krankheit überleben, geringer. Die Behandlung von Delir sollte sich auf eine gute medizinische Versorgung der zugrundeliegenden Krankheit und Strategien, wie eine Neuorientierung des Patienten, konzentrieren. Dennoch kommen häufig arzneimittelbasierte Therapien zur Anwendung. Zur Behandlung von Demenzsymptomen angewendete Arzneimittel (Cholinesterase-Hemmer) könnten bei der Behandlung von Delir eine Rolle spielen.

Fragestellung

Wir wollten herausfinden, inwiefern die Behandlung mit Cholinesterase-Hemmern den Schweregrad oder die Dauer eines Delirs vermindert. Darüber hinaus waren wir an den Nebenwirkungen von Cholinesterase-Hemmern interessiert. Ein Delir wird häufig bei schweren Erkrankungen beobachtet, bei denen hoher medizinischer und Pflegeaufwand besteht, bspw. in Intensivstationen. In diesem Review konzentrierten wir uns auf Studien mit Patienten, die sich nicht in solchen Intensivpflege-Settings befanden.

Studienmerkmale

Wir fanden eine Studie aus dem Vereinigten Königreich, die 15 Teilnehmer mit Delir einschloss. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 82,5 Jahre. Acht Teilnehmer waren männlich, sieben weiblich. Sieben Teilnehmer wiesen darüber hinaus eine Vorgeschichte mit Demenz auf. Die Studie verglich Rivastigmin (ein Cholinesterase-Hemmer, der zur Behandlung von Demenz eingesetzt wird) mit einer inaktiven Behandlung (Placebo).

Hauptergebnisse

Die Studie ergab keine Unterschiede bezüglich der Wirkung zwischen den Patienten, denen Rivastigmin verabreicht wurde, und den Patienten, die Placebo erhielten. Die Studie wurde sachgemäß durchgeführt und berichtet, die geringe Anzahl an Teilnehmern schränkte jedoch die Möglichkeit für Schlussfolgerungen stark ein, die für Rivastigmin als Behandlung für Delir gezogen werden könnten.

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Anmerkungen zur Übersetzung: 

B. Fiess, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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