Sind im Labor hergestellte, COVID-19-spezifische monoklonale Antikörper eine wirksame Behandlung für COVID-19?

Hauptaussagen

- Wir wissen nicht, ob Antikörper (die natürliche Abwehr des Körpers gegen Krankheiten), die im Labor hergestellt und alle gleich sind (monoklonal) und auf COVID-19 abzielen, eine wirksame Behandlung für COVID-19 darstellen, da wir nur sechs Studien ausgewertet haben, in denen verschiedene Behandlungen bei unterschiedlichen Patiententypen untersucht wurden.

- Wir ermittelten 36 laufende Studien, die nach ihrem Abschluss weitere Evidenz bereitstellen werden.

- Wir werden diesen Review regelmäßig aktualisieren, sobald mehr Evidenz zur Verfügung steht.

Was sind "monoklonale" Antikörper?

Antikörper werden vom Körper zur Abwehr von Krankheiten gebildet. Sie können aber auch im Labor hergestellt werden, aus Zellen von Menschen, die sich von einer Krankheit erholt haben.

Antikörper, die nur auf ein bestimmtes Protein abzielen - in diesem Fall auf ein Protein des Virus, das COVID-19 verursacht - sind "monoklonal". Sie binden an das COVID-19-Virus und hindern es daran, in menschliche Zellen einzudringen und sich dort zu vermehren, was zur Bekämpfung der Infektion beiträgt. Monoklonale Antikörper wurden bereits erfolgreich zur Behandlung anderer Viren eingesetzt. Es wird angenommen, dass sie weniger unerwünschte Wirkungen haben als Rekonvaleszentenplasma, welches eine Vielzahl verschiedener Antikörper enthält.

Was wollten wir herausfinden?

Wir wollten wissen, ob COVID-19-spezifische monoklonale Antikörper eine wirksame Behandlung für COVID-19 sein können. Wir untersuchten, ob sie:

- die Zahl der Todesfälle aus jeglicher Ursache verringerten;

- die Symptome verbesserten oder verschlechterten;

- zu mehr Krankenhauseinweisungen führten; und

- schwerwiegende oder andere unerwünschte Wirkungen verursachten.

Wie gingen wir vor?

Wir suchten nach Studien, in denen ein oder mehrere monoklonale Antikörper zur Behandlung von Menschen mit bestätigter COVID-19-Erkrankung im Vergleich zu Placebo (Scheinbehandlung), einer anderen Behandlung oder keiner Behandlung untersucht wurden. Die Studien konnten überall auf der Welt stattfinden und Teilnehmende mit mildem, moderatem oder schwerem COVID-19-Verlauf einschließen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Herkunft.

Wir verglichen und fassten die Ergebnisse der Studien zusammen und bewerteten unser Vertrauen in die Evidenz, basierend auf Faktoren wie Größe und Methoden der Studie.

Was fanden wir heraus?

Wir fanden sechs aktive Studien mit insgesamt 17.495 Personen. Vier Studien untersuchten Personen ohne Krankenhausaufenthalt, die keine oder nur leichte COVID-19-Symptome aufwiesen. Zwei Studien untersuchten hospitalisierte Personen mit moderatem bis schwerem COVID-19-Verlauf. Die Studien fanden weltweit statt. Drei Studien wurden von Pharmaunternehmen finanziert. Die untersuchten monoklonalen Antikörper waren Bamlanivimab, Etesevimab, Casirivimab und Imdevimab, Sotrovimab, Regdanvimab. Wir fanden keine Daten zur Sterblichkeit nach 60 Tagen und zur Lebensqualität.

Nicht hospitalisierte Personen, ohne Symptome oder mit leichten COVID-19-Verlauf (vier Studien)

In einer Studie wurden verschiedene Dosierungen von Bamlanivimab (465 Personen) mit Placebo verglichen.

Wir wissen nicht, ob Bamlanivimab:

- die Zahl der Todesfälle erhöht oder verringert, da keine Teilnehmenden innerhalb von 30 Tagen nach der Behandlung starben;

- mehr oder weniger schwere unerwünschte Wirkungen verursacht, weil es nur wenige Ereignisse gab.

Bamlanivimab verringert möglicherweise im Vergleich zu Placebo die Zahl der Krankenhauseinweisungen innerhalb von 30 Tagen nach der Behandlung.

- Verursacht möglicherweise etwas weniger unerwünschte Wirkungen als Placebo.

- Wir fanden keine Daten zur Verbesserung oder Verschlechterung von Symptomen.

In einer Studie wurden verschiedene Dosierungen von Bamlanivimab (1035 Personen) mit Placebo verglichen.

- Bamlanivimab und Etesevimab verringern möglicherweise die Zahl der Todesfälle und Krankenhauseinweisungen.

- Verursacht möglicherweise etwas mehr unerwünschte Wirkungen.

- Verursacht möglicherweise mehr schwere unerwünschte Wirkungen.

Für die Behandlung mit Bamlanivimab allein oder in Kombination mit Etesevimab fanden wir keine Daten zur Verbesserung oder Verschlechterung der Symptome.

In einer Studie (Phase 1/2 mit 799 Personen) wurden verschiedene Dosierungen von Casirivimab in Kombination mit Imdevimab im Vergleich zu Placebo untersucht.

- Casirivimab in Kombination mit Imdevimab verringert möglicherweise die Zahl der Krankenhauseinweisungen oder Todesfälle.

- Wir wissen nicht, ob Casirivimab und Imdevimab mehr unerwünschte (Grad 3 und 4) und schwere unerwünschte Wirkungen verursachen als Placebo, da es zu wenige Todesfälle gab, um ein Urteil zu fällen.

- Wir fanden keine Daten über die Anzahl der Personen, die innerhalb von 30 Tagen gestorben sind und über die Entwicklung schwerer Symptome.

- Wir berücksichtigten die Ergebnisse der Phase 3 (5607 Personen) dieser Studie wegen des hohen Risikos für Bias nicht, da nicht klar war, welche Teilnehmenden in die Analyse eingeschlossen wurden.

Eine Studie (583 Personen) untersuchte Sotrovimab im Vergleich zu Placebo.

Wir wissen nicht, ob Sotrovimab:

- die Zahl der Todesfälle und der Menschen, die invasiv künstlich beatmet werden müssen oder sterben, erhöht oder verringert, weil es zu wenige Todesfälle gab, um dies zu beurteilen.

- Sotrovimab verringert möglicherweise die Zahl der Menschen, die Sauerstoff benötigen, unerwünschte (Grad 3 bis 4) und schwere unerwünschte Wirkungen;

- hat möglicherweise kaum oder keinen Einfluss auf unerwünschte Wirkungen (jeglichen Grades).

In einer anderen Studie (327 Personen) wurden verschiedene Dosierungen von Regdanvimab (40 mg/kg und 80 mg/kg) mit Placebo verglichen.

- Regdanvimab verringert in beiden Dosierungen möglicherweise die Zahl der Krankenhauseinweisungen oder Todesfälle.

- Erhöht möglicherweise unerwünschte Ereignisse (Grad 3 bis 4).

- Regdanvimab in einer Dosis von 80 mg/kg verringert möglicherweise unerwünschte Wirkungen (aller Schweregrade), während eine Dosis von 40 mg/kg wenig bis gar keine Wirkung hat.

- Wir wissen nicht, ob Regdanvimab die Zahl der Todesfälle, der erforderlichen invasiven künstlichen Beatmung und der schweren unerwünschten Wirkungen erhöht oder verringert, da es zu wenige Ereignisse gab, um dies zu beurteilen.

Hospitalisierte Patienten mit moderatem bis schwerem COVID-19-Verlauf (2 Studien)

Eine Studie (314 Personen) untersuchte Bamlanivimab im Vergleich zu Placebo.

- Wir wissen nicht, ob Bamlanivimab die Zahl der Todesfälle aus jeglicher Ursache bis zu 30 oder 90 Tagen nach der Behandlung erhöht oder verringert, da die Zahl der Todesfälle zu gering war, um dies zu beurteilen (6 Todesfälle mit Bamlanivimab und 4 Todesfälle mit Placebo bei 314 Personen).

- Bamlanivimab erhöht möglicherweise leicht die Entwicklung schwerer COVID-19-Symptome fünf Tage nach der Behandlung und die Zahl der Personen mit unerwünschten Wirkungen.

- Bamlanivimab hat möglicherweise nur geringe oder keine Auswirkungen auf die Zeit bis zur Entlassung aus dem Krankenhaus.

- Wir wissen nicht, ob Bamlanivimab bis zum 30. Tag schwere unerwünschte Wirkungen verursacht, da die Studie klein war und nur über wenige schwere unerwünschte Wirkungen berichtete.

In einer anderen Studie (9785 Personen) wurde Casirivimab in Kombination mit Imdevimab im Vergleich zur Standardversorgung untersucht.

- Casirivimab in Kombination mit Imdevimab hat wahrscheinlich nur geringe bis gar keine Auswirkungen auf die Zahl der Todesfälle, die Notwendigkeit einer invasiven künstlichen Beatmung oder den Tod und die Entlassung aus dem Krankenhaus.

- Wir fanden keine Daten zu unerwünschten und schweren unerwünschten Wirkungen.

Was sind die Einschränkungen der Evidenz?

Unser Vertrauen in die Evidenz ist niedrig, da wir nur sechs Studien gefunden haben und diese nicht alles berichteten, was uns interessierte, z. B. die Anzahl der Todesfälle innerhalb von 60 Tagen und die Lebensqualität. Wir fanden 36 noch nicht abgeschlossene Studien. Sobald diese veröffentlicht sind, werden wir ihre Ergebnisse in unseren Review aufnehmen. Diese Ergebnisse werden unsere Schlussfolgerungen wahrscheinlich ändern und uns auch helfen zu verstehen, wie neue Varianten die Wirksamkeit monoklonaler Antikörper beeinflussen.

Wie aktuell ist diese Evidenz?

Die Evidenz ist auf dem Stand vom 17. Juni 2021.

Schlussfolgerungen der Autoren: 

Die Evidenz für jeden Vergleich basiert auf einzelnen Studien. Keine der Studien erfasste die Lebensqualität. Unsere Vertrauen in Bezug auf die Evidenz für alle nicht hospitalisierten Personen ist niedrig und für hospitalisierte Personen ist es sehr niedrig bis moderat. Wir halten die derzeitig verfügbare Evidenz für unzureichend, um aussagekräftige Schlussfolgerungen zur Behandlung mit SARS-CoV-2-neutralisierenden mAks zu ziehen.

Weitere Studien und Langzeitdaten aus den bestehenden Studien sind erforderlich, um diese ersten Ergebnisse zu bestätigen oder zu widerlegen und um zu verstehen, wie sich das Auftreten von SARS-CoV-2-Varianten möglicherweise auf die Wirksamkeit von SARS-CoV-2-neutralisierenden mAks auswirkt. Die Veröffentlichung der 36 laufenden Studien löst möglicherweise Unsicherheiten über die Wirksamkeit und Sicherheit von SARS-CoV-2-neutralisierenden mAks für die Behandlung von COVID-19 und mögliche Unterschiede von Subgruppen auf.

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Hintergrund: 

Monoklonale Antikörper (mAks) sind im Labor hergestellte Moleküle, die aus den B-Zellen eines infizierten Wirts abgeleitet werden. Sie werden als mögliche Therapie für die Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) untersucht.

Zielsetzungen: 

Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit von SARS-CoV-2-neutralisierenden mAks für die Behandlung von Patienten mit COVID-19 im Vergleich zu einem aktiven Vergleichsmedikament, Placebo oder keiner Behandlung. Um die Evidenz auf dem neuesten Stand zu halten, werden ein Living Systematic Review durchführen.

Ein sekundäres Ziel ist es, neu entwickelte mAks gegen SARS-CoV-2 ab den ersten Tests an Menschen zu verfolgen.

Suchstrategie: 

Wir durchsuchten am 17. Juni 2021 MEDLINE, Embase, das Cochrane COVID-19-Studienregister und drei weitere Datenbanken. Darüber hinaus überprüften wir Referenzen, durchsuchten Literaturstellen und kontaktierten Studienautoren, um weitere Studien zu identifizieren. Zwischen der Einreichung und der Veröffentlichung führten wir am 30. Juli 2021 eine verkürzte Suche nur nach randomisierten kontrollierten Studien (RCT) durch.

Auswahlkriterien: 

Wir schlossen Studien ein, in denen SARS-CoV-2-neutralisierende mAks allein oder in Kombination mit einem aktiven Vergleichsmedikament, Placebo oder keiner Intervention zur Behandlung von Menschen mit COVID-19 untersucht wurden. Studien zur prophylaktischen Anwendung von SARS-CoV-2-neutralisierenden mAks schlossen wir aus.

Datensammlung und ‐analyse: 

Zwei Autoren bewerteten unabhängig voneinander die Suchergebnisse, extrahierten die Daten und bewerteten das Biasrisiko anhand des Cochrane Risk of Bias Tools (RoB2). Die wichtigsten Endpunkte waren die Gesamtmortalität nach 30 und 60 Tagen, der klinische Verlauf, die Lebensqualität, die Einweisung ins Krankenhaus, unerwünschte Ereignisse und schwere unerwünschte Ereignisse. Wir nutzten GRADE, um die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz zu bewerten.

Hauptergebnisse: 

Wir fanden sechs RCTs, die Ergebnisse von 17.495 Teilnehmenden mit geplantem Abschluss zwischen Juli 2021 und Dezember 2031 lieferten. Die Stichprobengrößen der Studien reichten von 1020 bis 10.000 Teilnehmenden. Das Durchschnittsalter betrug in vier Studien mit nicht hospitalisierten Teilnehmenden 42 bis 53 Jahre und in zwei Studien mit hospitalisierten Teilnehmenden 61 Jahre.

Nicht hospitalisierte Personen mit COVID-19

Vier Studien untersuchten die Einzelwirkstoffe Bamlanivimab (N = 465), Sotrovimab (N = 868) und Regdanvimab (N = 307) sowie Kombinationen aus Bamlanivimab/Etesevimab (N = 1035) und Casirivimab/Imdevimab (N = 799). Wir fanden keine Daten zur Sterblichkeit nach 60 Tagen oder zur Lebensqualität. Die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz ist für alle Endpunkte niedrig, da zu wenige Ereignisse vorliegen (sehr große Ungenauigkeit).

Bamlanivimab im Vergleich zu Placebo

Bis zum 29. Tag traten in der Studie keine Todesfälle auf. In der Placebogruppe wurden bis zum 29. Tag neun von 156 Personen ins Krankenhaus eingeliefert, in der mit 0,7 g Bamlanivimab behandelten Gruppe war es eine von 101 Personen (Risikoverhältnis (RR) 0,17, 95% Konfidenzintervall (KI) 0,02 bis 1,33), in der mit 2,8 g behandelten Gruppe 2 von 107 Personen (RR 0,32, 95% KI 0,07 bis 1,47) und in der mit 7,0 g behandelten Gruppe 2 von 101 (RR 0,34, 95% KI 0,08 bis 1,56). Die Behandlung mit 0,7 g, 2,8 g und 7,0 g Bamlanivimab hat möglicherweise ähnliche Raten an unerwünschten Ereignissen wie Placebo (RR 0,99, 95% KI 0,66 bis 1,50; RR 0,90, 95% KI 0,59 bis 1,38; RR 0,81, 95 % KI 0,52 bis 1,27). Die Wirkung auf schwerwiegende unerwünschte Ereignisse ist ungewiss. Es wurde nicht über klinischen Verlauf/Verbesserung der Symptome oder die Entwicklung schwerer Symptome berichtet.

Bamlanivimab/Etesevimab im Vergleich zu Placebo

In der Placebogruppe traten bis zum 30. Tag 10 Todesfälle auf, in der Bamlanivimab/Etesevimab-Gruppe keine (RR 0,05, 95% KI 0,00 bis 0,81). Bamlanivimab/Etesevimab führt möglicherweise zu weniger Krankenhauseinweisungen bis zum 29. Tag (RR 0,30, 95% KI 0,16 bis 0,59), zu einer leichten Zunahme von unerwünschten Ereignissen jeglichen Grades (RR 1,15, 95% KI 0,83 bis 1,59) und zu mehr schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen (RR 1,40, 95 % CI 0,45 bis 4,37). Es wurde nicht über klinischen Verlauf/Verbesserung der Symptome oder die Entwicklung schwerer Symptome berichtet.

Casirivimab/Imdevimab im Vergleich zu Placebo

Casirivimab/Imdevimab führt möglicherweise zu weniger Krankenhauseinweisungen oder Todesfällen (2,4 g: RR 0,43, 95% KI 0,08 bis 2,19; 8,0 g: RR 0,21, 95% KI 0,02 bis 1,79). Wir sind uns nicht sicher über die Wirkung auf unerwünschte Ereignisse der Grade 3-4 (2,4 g: RR 0,76, 95% KI 0,17 bis 3,37; 8,0 g: RR 0,50, 95% KI 0,09 bis 2,73) und schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (2,4 g: RR 0,68, 95% KI 0,19 bis 2,37; 8,0 g: RR 0,34, 95% KI 0,07 bis 1,65). Es wurde nicht über die Sterblichkeit nach 30 Tagen und klinischen Verlauf/Verbesserung der Symptome oder die Entwicklung schwerer Symptome berichtet.

Sotrovimab im Vergleich zu Placebo

Wir sind uns nicht sicher, ob Sotrovimab einen Einfluss auf die Sterblichkeit (RR 0,33, 95% KI 0,01 bis 8,18) und die Notwendigkeit einer invasiven künstlichen Beatmung oder den Tod (RR 0,14, 95% KI 0,01 bis 2,76) hat. Die Behandlung mit Sotrovimab verringert möglicherweise die Zahl der Teilnehmenden mit Sauerstoffbedarf (RR 0,11, 95% KI 0,02 bis 0,45), Krankenhauseinweisungen oder Todesfällen nach 30 Tagen (RR 0,14, 95 % KI 0,04 bis 0,48), unerwünschten Ereignissen der Grade 3-4 (RR 0,26, 95% KI 0,12 bis 0,60) und schweren unerwünschten Ereignissen (RR 0,27, 95 % KI 0,12 bis 0,63) und hat möglicherweise nur geringe oder keine Auswirkungen auf unerwünschte Ereignisse aller Grade (RR 0,87, 95% KI 0,66 bis 1,16).

Regdanvimab im Vergleich zu Placebo

Die Behandlung mit einer der beiden Dosen (40 oder 80 mg/kg) verringert im Vergleich zu Placebo möglicherweise die Zahl der Krankenhauseinweisungen oder Todesfälle (RR 0,45, 95 % KI 0,14 bis 1,42; RR 0,56, 95 % KI 0,19 bis 1,60, 206 Teilnehmende), führt aber möglicherweise zu einer Zunahme von unerwünschten Ereignissen der Grade 3-4 (RR 2,62, 95 % KI 0,52 bis 13,12; RR 2,00, 95 % KI 0,37 bis 10,70). 80 mg/kg führen möglicherweise zu einer Verringerung von unerwünschten Wirkungen jeglichen Grades (RR 0,79, 95% KI 0,52 bis 1,22), während 40 mg/kg möglicherweise wenig bis gar keine Wirkung haben (RR 0,96, 95 % KI 0,64 bis 1,43). Es gab zu wenige Ereignisse, um eine aussagekräftige Beurteilung der Endpunkte Sterblichkeit nach 30 Tagen, Bedarf an invasiver künstlicher Beatmung und schwere unerwünschte Ereignisse zu ermöglichen.

Hospitalisierte Personen mit COVID-19

Zwei Studien, die Bamlanivimab als Einzelwirkstoff (N = 314) und Casirivimab/Imdevimab als Kombinationstherapie (N = 9785) untersuchten, wurden eingeschlossen.

Bamlanivimab im Vergleich zu Placebo

Wir sind uns nicht sicher, ob Bamlanivimab eine Auswirkung auf die Sterblichkeit nach 30 Tagen (RR 1,39, 95% KI 0,40 bis 4,83) und auf schwere unerwünschte Ereignisse nach 28 Tagen (RR 0,93, 95% KI 0,27 bis 3,14) hat. Bamlanivimab hat möglicherweise nur geringe oder gar keine Auswirkungen auf die Zeit bis zur Krankenhausentlassung (HR 0,97, 95% KI 0,78 bis 1,20) und die Sterblichkeit nach 90 Tagen (HR 1,09, 95% KI 0,49 bis 2,43). Die Wirkung von Bamlanivimab auf die Entwicklung schwerer Symptome nach 5 Tagen (RR 1,17, 95 % KI 0,75 bis 1,85) ist ungewiss. Bamlanivimab führt möglicherweise zu mehr unerwünschten Ereignissen der Grade 3-4 nach 28 Tagen (RR 1,27, 95% KI 0,81 bis 1,98). Wir bewerteten die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz für alle Endpunkte aufgrund schwerwiegender fehlender Präzision als niedrig und für schwere Symptome aufgrund zusätzlicher Bedenken hinsichtlich der Indirektheit als sehr niedrig.

Casirivimab/Imdevimab mit Regelversorgung im Vergleich zur Regelversorgung allein

Die Behandlung mit Casirivimab/Imdevimab hat im Vergleich zur Regelversorgung wahrscheinlich nur einen geringen oder gar keinen Einfluss auf die Sterblichkeit nach 30 Tagen (RR 0,94, 95% KI 0,87 bis 1,02), den Bedarf an invasiver künstlicher Beatmung oder Todesfälle (RR 0,96, 95 % KI 0,90 bis 1,04) und das Überleben bei Krankenhausentlassung nach 30 Tagen (RR 1,01, 95 % KI 0,98 bis 1,04). Aufgrund von Studieneinschränkungen (fehlende Verblindung) bewerteten wir die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz als moderat. Unerwünschte Ereignisse und schwere unerwünschte Ereignisse wurden nicht berichtet.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

M. Zelck, freigegeben durch Cochrane Deutschland

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