Die Belastung durch Symptome und hilfreiche Behandlungen am Lebensende von COVID-19-Patienten
Patienten mit COVID-19 können am Ende ihres Lebens unter Symptomen wie Atemnot oder Delir (Verwirrtheit) leiden. Das Ziel der Palliativmedizin ist es, solche Symptome mit spezifischen Behandlungen zu lindern. Als palliative Behandlungen kommen Medikamente wie Opioide ebenso in Frage wie nichtmedikamentöse Maßnahmen, beispielsweise Atem- oder Entspannungstechniken.
Was war das Ziel des Reviews?
Es sollte untersucht werden, wie gut verschiedene medikamentöse und nichtmedikamentöse Maßnahmen zur Behandlung palliativer Symptome bei COVID-19-Patienten am Ende ihres Lebens wirken. Wir schlossen Studien mit Patienten aller Altersgruppen und mit allen zusätzlichen Erkrankungen ein.
Nach welcher Art von Studien suchten wir?
Wir durchsuchten ausgewählte medizinische Datenbanken und Studienregister bis zum 23. März 2021. Wir schlossen Studien ein, welche die Wirksamkeit verschiedener palliativer Behandlungen zur Linderung von COVID-19-assoziierten Symptomen am Lebensende untersuchen. Wir wollten Studien vergleichen, die verschiedene Medikamente oder Therapien untersuchten, fanden aber nur Studien ohne Vergleichsgruppe. Nur eine Studie berichtete über spezifische Medikamente, die für einzelne Symptome eingesetzt wurden.
Hauptergebnisse
Wir fanden fünf Veröffentlichungen zu vier Studien. Die einzelnen Arbeiten umfassten zwischen 61 und 2105 Teilnehmende und zwei Arbeiten berichteten teilweise über die gleichen Teilnehmenden. Alle eingeschlossenen Studien untersuchten verschiedene medikamentöse Behandlungen zur palliativen Symptomkontrolle bei Menschen mit COVID-19.
Medikamente zur Symptomkontrolle am Lebensende
Alle eingeschlossenen Studien berichteten über die Wirksamkeit der Palliativversorgung zur Symptomlinderung. In allen Studien bewerteten die Kliniker oder das Pflegepersonal, ob die Symptome gelindert wurden, nicht die Patienten selbst. Da die Qualität der Evidenz als sehr gering eingestuft wurde, können wir keine Aussagen über die tatsächliche Wirkung medikamentöser Behandlungen für die Symptomlinderung machen und haben sehr geringes Vertrauen in die Ergebnisse der Studien. Wir konnten keine Daten zur Lebensqualität, zur Belastung durch die Symptome, zur Zufriedenheit von Patienten, Pflegepersonal und Angehörigen oder zur Sicherheit der medikamentösen Behandlungen finden.
Nichtmedikamentöse Behandlungen zur Symptomkontrolle am Lebensende
Wir konnten keine Daten über den Nutzen und Schaden nichtmedikamentöser Therapien zur Symptomkontrolle bei COVID-19-Patienten am Lebensende finden.
Schlussfolgerungen
Auf der Grundlage unserer Ergebnisse konnten wir keine Schlussfolgerungen zur palliativen Symptomkontrolle bei Menschen mit COVID-19 ziehen. Zukünftige Studien müssen besser konzipiert werden, um herauszufinden, welche Behandlungen zur Symptomkontrolle bei Menschen mit COVID-19 geeignet sind.
M. Zelck, freigegeben durch Cochrane Deutschland