Review-Frage
Wir untersuchten die Evidenz zur Wirksamkeit von künstlicher Beatmung in der Nacht von Menschen mit andauernden (chronischen) Schwierigkeiten bei der spontanen Atmung aufgrund von Erkrankungen der Nerven, Muskeln oder des Brustkorbes.
Hintergrund
Eine Schwäche der Atemmuskeln oder Veränderungen in der Atemkontrolle sind die schwere Komplikationen bei Erkrankungen der Nerven, Muskeln und des Brustkorbes. Diese Probleme können zu unzureichender Atmung (Hypoventilation) führen, sodass nicht genug Luft in die Luge gelangt. Diese Menschen brauchen dann eventuell Beatmungsgeräte (d.h. künstliche Beatmung). Künstliche Beatmung wird häufig Menschen angeboten, die Nerven- und Muskelerkrankungen oder Verformungen (Deformationen) des Brustkorbes haben und eine Hypoventilation entwickeln. Wir wollten herausfinden, ob nächtliche künstliche Beatmung das Überleben verbessert und Symptome der Hypoventilation in dieser Gruppe vermindert, und verschiedene Arten der Beatmung vergleichen.
Studienmerkmale
Dieser Review schloss 10 klinische Studien mit 173 Teilnehmern ein, die alle eine anhaltende unzureichende Atmung hatten. Drei Studien schlossen nur Teilnehmer mit einer Erkrankung der Motorneuronen ein, drei Studien solche mit einer Verformung des Brustkorbes und eine nur Teilnehmer mit Duchenne-Muskeldystrophie. Die anderen drei Studien hatten gemischte Studienpopulationen.
Die Studien verglichen künstliche Beatmung mit der Standardversorgung (fünf Studien), anderen künstlichen Beatmungsmethoden (vier Studien) oder beidem (eine Studie).
Hauptergebnisse und Qualität der Evidenz
Wir fanden, dass künstliche Beatmung während der Nacht die Symptome der Hypoventilation lindern und die Überlebensrate erhöhen kann. Die Qualität der Studien war jedoch sehr gering. Der Nutzen von langfristiger künstlicher Beatmung sollte durch weitere Studien bestätigt werden.
Die Evidenz ist auf dem Stand von Juni 2014.
E. von Elm. Koordination durch Cochrane Schweiz.