Druckgeschwüre (auch bekannt als Dekubitus, Wundliegegeschwüre, und Dekubitalgeschwüre) sind Bereiche mit lokaler Schädigung der Haut, darunter liegendem Gewebe oder beidem. Diese treten häufig über Knochenvorsprüngen, als Ergebnis von Druck, oder Druck in Kombination mit Scherkräften (Gewebezerrung infolge von Reibung und Dehnung des Weichgewebes zwischen Knochenstrukturen und der Haut) auf. Druckgeschwüre treten hauptsächlich bei Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Nervenschädigungen oder bei Menschen mit beiden Beschwerden auf. Die Einschätzung des Dekubitus-Risikos ist Teil des Prozesses, um Personen, mit dem Risiko einen Dekubitus zu entwickeln, zu identifizieren. Zur Risikoeinschätzung werden im Allgemeinen Checklisten verwendet, wobei deren Anwendung in Leitlinien, zur Vorbeugung von Dekubitus, empfohlen wird. In diesem Review wurden zwei geeignete Studien gefunden, die eingeschlossen werden konnten. Die erste Studie fand keinen Unterschied in der Anzahl neu erworbener Druckgeschwüre, bei Personen, die anhand der Braden-Skala eingeschätzt wurden im Vergleich zu einer unstrukturierten Risikoeinschätzung. Jedoch gab es in dieser Studie methodische Einschränkungen. Auch in der zweiten Studie konnten keine Unterschiede in der Anzahl neu entstandener Druckgeschwüre bei Personen festgestellt werden, die mit der Waterlow-Skala, der Ramstadius-Skala oder einer alleinigen klinischen Beurteilung eingeschätzt wurden. Bei dieser Studie gab es keine methodischen Einschränkungen. Demnach gibt es zurzeit keine Studien, die darauf hinweisen, dass die Verwendung von Instrumenten zur Risikoeinschätzung die Anzahl neu entwickelter Druckgeschwüre vermindert.
D. Schoberer, Koordination durch Cochrane Schweiz.