Zahnimplantate werden normalerweise eingesetzt, indem ein Weichgewebelappen angehoben wird (die so genannte „Lappen-" oder "Flap-Technik“), in einigen Fällen jedoch können sie auch ohne diese Anhebung implantiert werden, um die Beschwerden nach der Operation zu mindern. Es wurden verschiedene „Flap“- und Nahttechniken vorgeschlagen. Weichgewebe werden häufig aus ästhetischen Gründen verändert und vergrößert. Häufig wird empfohlen, dass Implantate von „festen“ (angebrachten/keratinisierten) Weichgeweben anstelle von „beweglichem“ Zahnfleisch umgeben sein sollen, um ihre langfristige Prognose zu verbessern.
Der Review fand Evidenz von niedriger Qualität von nur zwei Studien mit 56 Patienten dafür, dass das Einsetzen von Zahnimplantaten ohne "Flap"-Technik die postoperativen Beschwerden (Schmerzen und Schwellung) vermindert, ohne dass der Erfolg des Implantats bei ausgewählten Patienten hierdurch gefährdet ist. Es ist keine hinreichende Evidenz für eine Empfehlung einer bestimmten „Flap“- oder Nahttechnik vorhanden. Es gibt nur eine kleine Studie (10 Patienten), die nahelegt, dass Weichgewebetransplantate aus dem Gaumen die Zahnfleischdicke und die Ästhetik verbessern. Es sind keine Studien vorhanden, die bewerten, inwiefern die Vergrößerung der Menge festen Zahnfleisches um Zahnimplantate einen Nutzen darstellt. Es gibt jedoch eine kleine Studie, die nahelegt, dass es möglich ist, die Menge an festem Zahnfleisch um Zahnimplantate entweder mit aus dem Gaumen entnommenen Gewebe oder mit einer vom Schwein gewonnenen Collagenmatrix zum Preis beträchtlicher Schmerzen/Beschwerden nach dem operativen Eingriff und einer schlechteren Ästhetik (hier gab es mehrere Fälle, bei denen das Zahnfleisch zurückging, und das Metall des Implantats dann frei lag) zu vergrößern.
B. Fiess, freigegeben durch Cochrane Deutschland