Worum geht es?
Ziel dieses Cochrane Reviews war es, herauszufinden, ob eine spezielle Versorgung für Frauen mit Diabetes bevor sie schwanger werden, einen Einfluss auf ihre Gesundheit und auf die Gesundheit ihrer zukünftigen Neugeborenen hat. Wir sammelten und analysierten alle relevanten Studien zur Beantwortung dieser Fragestellung (Zeitpunkt der Literatursuche: Januar 2017).
Warum ist das wichtig?
Wenn eine Frau Typ-1- oder Typ-2-Diabetes hat und schwanger wird, hat sie ein erhöhtes Risiko für hohen Blutdruck, und ihr Kind hat ein erhöhtes Risiko, früh geboren zu werden (vorzeitig - vor der 38. Woche). Darüber hinaus erhöht ihre Schwangerschaft die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine oder mehrere der bekannten Komplikationen von Diabetes entwickelt, wie Herzerkrankungen, Probleme mit dem Nervensystem und Sehstörungen. Neugeborene von Müttern mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes können größer sein und sie haben ein erhöhtes Risiko für Tod und Anomalien der Wirbelsäule oder des Gehirns. Sie sind ebenfalls gefährdet, langfristig Typ-2-Diabetes zu entwickeln.
Eine wirksame Kontrolle des Blutzuckerspiegels (Blutzuckerkontrolle) ist Teil der Diabetesversorgung. Die Beziehung zwischen Blutzuckerkontrolle und besseren gesundheitsbezogenen Endpunkten für Mütter und ihre Kinder deutet darauf hin, dass eine spezielle Versorgung vor der Schwangerschaft (Vorsorgemaßnahmen) von Nutzen sein könnte. Dazu gehören Bildung und Unterstützung sowie Hilfe bei der Selbstüberwachung des Blutzuckerspiegels und der Selbstversorgung.
Wir suchten nach Studien, die Vorsorgemaßnahmen in Diabetes-Kliniken untersuchten.
Welche Evidenz haben wir gefunden?
Wir fanden drei randomisierte kontrollierte Studien, die an Diabetes-Kliniken in den USA durchgeführt wurden. Die Gesamtzahl der Teilnehmer in den Studien betrug 254. Die Teilnehmer waren alle jugendlichen Mädchen, die an dem sogenannten Programm READY-Girls (Reproductive-health Education and Awareness of Diabetes in Youth for Girls) teilnahmen. Ihre Versorgung wurde mit der Standardversorgung verglichen.
Keine dieser drei Studien lieferte uns Informationen zu den gesundheitsbezogenen Endpunkten, die wir benötigten. In einer Studie gab es während des Studienzeitraums keine Schwangerschaften unter den Teilnehmerinnen, und die anderen beiden Studien berichteten unzureichend über Schwangerschaften. Es gab keine Daten über kurz- und langfristige Endpunkte für die Mütter und ihre Kinder oder über die Nutzung von Gesundheitsdiensten und damit verbundene Kosten.
Was bedeutet das?
Da Informationen fehlen, haben wir keine Evidenz aus diesem Cochrane Review, um die Praxis in diesem Thema anzuweisen. Weitere große, gut konzipierte, randomisierte kontrollierte Studien sind erforderlich. Es werden derzeit drei Studien durchgeführt, die in der nächsten Aktualisierung dieses Reviews berücksichtigt werden.
A. Wenzel, freigegeben durch Cochrane Deutschland.