Das Humane Immundefizienz-Virus (HIV) ist eine Erkrankung im Menschen, bei dem unser Immunsystem stetig mehr versagt und dadurch zulässt, dass lebensbedrohliche Infektionen und Krebserkrankungen auftreten. Personen mit psychischen Erkrankungen weisen höhere Raten an HIV-Erkrankungen auf, als die allgemeine Bevölkerung. Dennoch geben nationale Strategien aus Großbritannien bezüglich der Prävention von Sexualkrankheiten und HIV nicht an, dass Personen mit schwerwiegenden psychischen Erkrankungen eine höhere Risikogruppe seien. Eine erhebliche Zahl an Personen mit psychischen Problemen ist sexuell aktiv und zeigt HIV-riskantes Verhalten. Dies bedeutet wechselnde Geschlechtspartner, das Nichtbenutzen von Kondomen und das Handeln von Sex gegen Geld oder Drogen. Hinzu kommt, dass die psychische Erkrankung während eines Rückfalls dazu führt, dass Personen Verhaltensweisen zeigen, die sie normalerweise nicht ausüben würden.
Die Bereitstellung von Beratung zur HIV-Prävention könnte das körperliche und soziale Wohlbefinden von Personen mit psychischen Gesundheitsproblemen stärken. Die Gesundheitsberatung zum Thema HIV kann verschiedene Vorgehensweisen beinhalten. Eine Beratung ist die aktive Bereitstellung von Informationen. Sie hat eine schulische Komponente und wird in einer freundlichen und nicht-bevormundenden Weise übermittelt. Beratung durch Gesundheitspersonal kann einen positiven Einfluss auf das Verhalten haben und könnte die Personen motivieren, sich weitere Unterstützung und Behandlung zu suchen.
Der Review hat das Ziel, die möglichen nutzbringenden und schädlichen Wirkungen von Beratung zur HIV-Prävention bei Personen mit schweren psychischen Problemen zu untersuchen. Im Januar 2012 und Juli 2016 wurde eine Suche nach randomisierten Studien durchgeführt, die die Versorgung Beratung zur HIV-Prävention mit der Standardversorgung bei Personen mit schweren psychischen Erkrankungen vergleichen. Es wurden jedoch keine klinischen oder allgemeinen Studien gefunden. Politische Entscheidungsträger, Gesundheitspersonal, Wissenschaftler und Personen mit psychischen Gesundheitsproblemen müssen sich zusammenschließen, um evidenzbasierte Leitlinien bezüglich der besten Weise zur Bereitstellung von Beratung zur Prävention der Verbreitung von HIV bei Personen mit schweren psychischen Erkrankungen zu erstellen. Bessere Leitfäden und Informationen zu HIV unter Personen mit psychischen Erkrankungen sollten erstellt werden, auf Basis von gut-geplanten, einfachen und großen Studien zu diesem wichtigen Thema.
Ben Gray, Senior Peer Researcher, McPin Foundation. http://mcpin.org/
I. Nolle, freigegeben durch Cochrane Deutschland.