Opioide (wie Morphin und Kodein) sind starke schmerzstillende Medikamente, die vor allem als Mittel für postoperative und krebsbedingte Schmerzen bekannt sind. Ferner werden sie für weitere lang andauernde schmerzvolle Erkrankungen verwendet und manchmal auch für andere Symptome als Schmerzen. Sie haben erhebliche Nebenwirkungen und, bevor sie eingesetzt werden, sind Nutzen und Risiken abzuwägen.
Unruhezustände sind bei Menschen mit Demenz ein bekanntes Phänomen. Bei der üblichen Behandlung wird zunächst versucht, die zugrunde liegenden Ursachen zu erkennen und zu beheben und unerfüllte Bedürfnisse zu befriedigen. Dauert ein Unruhezustand fort, wird oft auf eine medikamentöse Behandlung zurückgegriffen. Die heutigen medikamentösen Behandlungen zur Linderung der Unruhezustände sind jedoch nur begrenzt wirksam und mit Sicherheitsbedenken verbunden.
Schmerzen können eine Ursache von Unruhezuständen bei Demenz sein. Viele Menschen mit Demenz (insbesondere ältere Menschen) haben daneben chronische schmerzhafte Erkrankungen. Die Schmerzerfahrung kann bei Demenz verändert sein und oft ungeäußert oder unbehandelt bleiben. Festzustellen, ob eine Agitation auf Schmerzen zurückzuführen ist, kann sich als schwierig erweisen. Opioide können für die Behandlung von schmerzbedingten Unruhezuständen nützlich sein. Sie könnten sich aber vielleicht auch zur Linderung von bestimmten Notlagen jenseits von physischem Schmerz als wirksam erweisen.
Wir recherchierten nach randomisierten, placebokontrollierten Studien, in denen Menschen mit jeglicher Form von Demenz und damit einhergehenden Unruhezuständen mit Opioiden behandelt wurden. Wir fanden keine abgeschlossenen Studien, die wir in unseren Review einschließen konnten. Zwei potenziell relevante Studien laufen allerdings noch.
Unsere Schlussfolgerung lautet daher, dass es keine qualitativ hochwertige Evidenz gibt, um festzustellen, ob Opioide eine sichere oder wirksame Behandlung von Unruhezuständen bei Demenz darstellen.
Freigegeben durch Cochrane Schweiz.