Worum geht es?
Eine Komplikation bei einer Nierentransplantation ist oft die Verschlechterung oder ein neu auftretender Diabetes. Die Sicherheit und Wirksamkeit von Medikamenten zur Senkung des Blutglukosespiegels in dieser Situation ist weitgehend unbekannt.
Was haben wir getan?
Wir bewerteten die Wirksamkeit und Sicherheit von Glukose-senkenden Medikamenten bei Menschen mit Diabetes, die eine Nierentransplantation erhalten haben, indem wir das „Cochrane Kidney and Transplant Specialised Register“ (Register mit Studien zu Nieren und Transplantationen) durchsucht haben. Wir haben alle randomisierten kontrollierten und Querschnittsstudien, die diese Frage untersuchten, bis zum 15. April 2016 eingeschlossen.
Was haben wir herausgefunden?
Wir fanden sieben Studien, die insgesamt 399 Empfänger von Nierentransplantationen umfassten. Vier Studien wurden an Patienten mit bereits vorhandenem Typ-1- oder Typ-2-Diabetes durchgeführt; drei davon untersuchten eine intensive mit einer weniger intensiven Insulinbehandlung; und eine verglich Pioglitazon plus Insulinbehandlung mit einer Insulinbehandlung allein. Drei Studien wurden an Patienten mit neu aufgetretenem Diabetes nach der Transplantation durchgeführt und untersuchten die Wirksamkeit und Sicherheit von DPP-4-Hemmern. Aus diesen Studien sind die Auswirkungen von intensiver Insulinbehandlung im Vergleich zu einer weniger intensiven Insulinbehandlung auf das Überleben der Spenderniere, die Kontrolle von Diabetes und das Überleben des Patienten sowie die Nebenwirkungen der Behandlung nicht vollständig verstanden. Unsicher sind auch die Auswirkungen des Einsatzes von DPP4-Hemmern und Pioglitazon auf das Überleben der Spenderniere, die Kontrolle von Diabetes und das Überleben des Patienten sowie mögliche Nebenwirkungen.
Fazit
Die verfügbaren Forschungsergebnisse zur glukosesenkenden Behandlung von Diabetes bei Menschen, die Nierentransplantationen erhalten haben, sind begrenzt. Weitere Studien sind erforderlich, um die Wirksamkeit und Sicherheit von glukosesenkenden Medikamenten in dieser Population zu bestätigen.
J. Gauch, freigegeben für Cochrane Schweiz. Unterstützt von Fondation SANA.