Screening wird allgemein als eine wirksame und sichere Methode zur Vorbeugung gegen Krankheiten angesehen, jedoch sind die angewandten Verfahren mit Risiken und Nachteilen verbunden. Personen, die sich einem Screening unterziehen, möchten wissen, mit welchen Risiken die Krankheit verbunden ist und ob sie für sie relevant sind. Diese Informationen würden den Personen helfen, fundiert zu entscheiden, ob sie sich einem Screening unterziehen möchten.
In diesem Review haben wir Studien betrachtet, bei denen alle Teilnehmer personalisierte Risikoinformationen erhielten, so dass sie die Entscheidung, sich einem Screening zu unterziehen, anhand ihres persönlichen Risikoprofils treffen konnten. In 41 von uns untersuchten Studien erhielten die insgesamt 28.700 Teilnehmer derartige personalisierte Risikoinformationen. Wir haben die Ergebnisse all dieser Studien integriert und festgestellt, dass die Teilnehmer, für die ein solches Risikoprofil Teil der Intervention war, im Vergleich zu Personen, denen allgemeinere Risikoinformationen gegeben worden waren, fundiertere Entscheidungen zum Screening trafen. Insgesamt trafen 45,2 % (592/1309) der Teilnehmer, die personalisierte Risikoinformationen erhalten hatten, fundierte Entscheidungen, im Vergleich zu 20,2 % (229/1135) der Teilnehmer, die allgemeine Risikoinformationen erhalten hatten.
Ferner stellten wir fest, dass diese Interventionen das Wissen erhöhten und vielleicht zu einer genaueren Risikowahrnehmung der Studienteilnehmer führten. Dies hatte jedoch keinen signifikanten Einfluss auf die Besorgnis der Teilnehmer. Die Ergebnisse lassen auch vermuten, dass die Bereitstellung von personalisierten Risiken der Krankheit zu einer geringfügigen Zunahme der Anzahl Personen führte, die sich dem Screening unterzogen. Die Ergebnisse dieses Reviews werden von Studien beherrscht, bei denen es um Screenings auf Brustkrebs und Dickdarmkrebs ging. Bei der Übertragung dieser Ergebnisse auf andere Screening-Arten ist Vorsicht geboten.
Koordination durch Cochrane Schweiz