Viele Menschen mit Parkinson-Krankheit leiden unter Störungen der Sprache. Die am häufigsten berichteten Sprach-Probleme sind schwache, heisere, nasale oder monotone Stimme, ungenaue Artikulation, langsame oder schnelle Sprache, Schwierigkeiten beim Beginnen des Sprechens, gestörte Betonung oder gestörter Rhythmus, Stottern und Zittern. Menschen mit diesen Problemen neigen auch dazu, weniger nicht-verbale (nicht-sprachliche) Signale, wie das Nutzen der Mimik zur Informationsvermittlung, einzusetzen. Diese Behinderungen nehmen tendenziell mit zunehmender Krankheitsschwere zu; dies kann zu schwerwiegenden Problemen bei der Kommunikation führen.
Diese Übersichtsarbeit vergleicht die Vorteile einer Form von Logopädie mit Vorteilen alternativer Logopädieformen bei Personen mit Parkinson-Krankheit. Relevante Studien wurden durch elektronische Recherchen von 16 biomedizinischen Literatur-Datenbanken, verschiedenen Registern klinischer Studien und das Durchsuchen der Referenzlisten der identifizierten Studien und andere Übersichtsarbeiten identifiziert.
Nur randomisierte kontrollierte Studien wurden in diese Übersichtsarbeit eingeschlossen. Dies sind Studien, in denen zwei Gruppen von Patienten verglichen wurden, wobei jede Gruppe eine andere Form von Logopädie erhielt und die Patienten in zufälliger Weise den Gruppen zugeteilt wurden, um das Verzerrungspotential zu reduzieren.
Sechs Studien mit insgesamt 159 Patienten wurden gefunden. Die Methodik der Studien variierte so sehr, dass eine Meta-Analyse der Ergebnisse nicht möglich war. In Anbetracht der kleinen Anzahl von Patienten und der methodischen Mängel in diesen Studien gibt es keine ausreichende Evidenz, um die vorrangige Verwendung einer Form der Logopädie im Vergleich zu einer anderen Form der Logopädie für die Behandlung von Sprachstörungen bei Menschen mit Parkinson-Krankheit zu unterstützen.
J. Meerpohl, Koordination durch Cochrane Schweiz