Interventionen zur Senkung des Plasma-Homocysteinspiegels bei Dialysepatienten

Hintergrund

Menschen mit fortgeschrittener Nierenerkrankung entwickeln häufig auch Herzerkrankungen, was die häufigste Todesursache bei diesen Menschen ist. Ein Risikofaktor für Herzerkrankungen bei Menschen mit fortgeschrittener Nierenerkrankung ist ein erhöhter Gehalt der Aminosäure Homocystein im Blut. Häufig werden Therapien zur Senkung des Homocysteinspiegels (z.B. durch Folsäure, Vitamine B6 und B12) eingesetzt, aber der Nutzen und die Schäden dieser Maßnahmen sind unklar. Wir wollten den Nutzen und die Schäden von homocysteinsenkenden Therapien bei Menschen mit fortgeschrittener Nierenerkrankung mit Dialysepflicht beurteilen.

Studienmerkmale

In einer Literaturrecherche im Januar 2016 haben wir sechs randomisierte kontrollierte Studien identifiziert, in denen 2452 Teilnehmende im Alter zwischen 48 und 65 Jahren analysiert wurden.

Hauptergebnisse

Wir fanden heraus, dass homocysteinsenkende Therapien bei Menschen mit fortgeschrittener Nierenerkrankung mit Dialysepflicht keinen Nutzen für die Herzgesundheit hatten. Diese Therapien führten zu keiner Verringerung der Sterblichkeitsrate durch Herzerkrankung. Homocysteinsenkende Therapien waren jedoch im Allgemeinen gut verträglich und hatten kaum Nebenwirkungen.

Qualität der Evidenz

Insgesamt wurden die Studien als qualitativ hochwertig bewertet.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

J. Gauch, freigegeben für Cochrane Schweiz. Unterstützt von Fondation SANA.

Tools
Information

Cochrane Kompakt ist ein Gemeinschaftsprojekt von Cochrane Schweiz, Cochrane Deutschland und Cochrane Österreich. Wir danken unseren Sponsoren und Unterstützern. Eine Übersicht finden Sie hier.