Screening auf Prostatakrebs

Prostatakrebs ist weltweit eine der häufigsten Krebsformen bei Männern. Ein Prostatakrebs-Screening bedeutet, dass Untersuchungen durchgeführt werden, ohne dass Symptome oder Krankheitsanzeichen beobachtet wurden. Zu diesen Untersuchungen gehören die digitale rektale Untersuchung (DRU), die Blutuntersuchung auf das Prostata-spezifische Antigen (PSA) und die ultraschallgeführte transrektale Biopsie. Mit dem Screening soll Krebs in einer frühen und gut behandelbaren Phase erkannt und so die Chancen einer erfolgreichen Behandlung erhöht und zugleich die zukünftige Lebensqualität des Patienten verbessert werden. In diesem Review wurden fünf relevante Studien mit insgesamt 341.342 Teilnehmern identifiziert. Das Bias-Risiko zweier Studien wurde als gering beurteilt, die methodischen Schwächen der anderen drei Studien waren erheblicher. Die Meta-Analyse aller fünf eingeschlossenen Studien ergab keine statistisch signifikante Verminderung der Prostatakrebs-spezifischen Sterblichkeit (relatives Risiko (RR) 1,00, Konfidenzintervall (CI) 0,86 bis 1,17). Die Meta-Analyse der beiden Studien mit geringem Risiko für Bias zeigte keine signifikante Verminderung der Prostatakrebs-spezifischen Sterblichkeit (RR 0,96, 95 % CI 0,70 bis 1,30). Nur eine Studie unter diesem Review (European Randomized Study of Screening for Prostate Cancer= ERSPC) berichtete über eine signifikante relative Verminderung der Prostatakrebs-spezifischen Sterblichkeit (95 % CI 31 % auf 8 %) bei einer vorab bestimmten Untergruppe von Männern. Diese Ergebnisse wurden hauptsächlich von zwei Ländern der ERSPC-Studie mit sehr hohen Prostatakrebs-spezifischen Sterblichkeitsraten getragen, die einen ungewöhnlich hohen Rückgang prognostizierten. Die Autoren der ERSPC-Studie berichteten, dass in der Altersgruppe zwischen 55 und 69 Jahren 1055 Männer einem Screening unterzogen werden müssten, um einen zusätzlichen Todesfall aufgrund von Prostatakrebs in einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 11 Jahren zu verhindern. Zu den Schäden zählten Überdiagnosen und Schäden in Verbindung mit Übertherapien, darunter falsche Positivbefunde bei der PSA-Untersuchung, Infektionen, Blutungen und Schmerzen im Zusammenhang mit der anschließenden Biopsie.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

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