Schmerzen nach Operationen können manchmal die Inzidenz von Komplikationen im Körper erhöhen. Es ist wichtig, diese Schmerzen wirksam zu behandeln. Größere Schulteroperationen können schwere Schmerzen verursachen. Wenn diese Schmerzen wirksam behandelt werden, hilft das, Komplikationen zu reduzieren und eine frühzeitige Mobilisierung voranzutreiben. Zur Behandlung von Schmerzen nach größeren Schulteroperationen wird ein breites Spektrum von Methoden eingesetzt. Dazu gehört die Gabe von Opioiden und nicht-opioiden Schmerzmitteln, sowie die Gabe von Medikamenten, die eine Betäubung herbeiführen und damit Schmerzlinderung im und um das Schultergelenk oder um die Nerven, die die obere Extremität versorgen, bewirken. Wir verglichen den Nutzen einer kontinuierlichen Nervenblockade an der oberen Extremität, die durch Injektion eines Lokalanästhetikums in den Hals in der Nähe des Nervenursprungs durchgeführt wird (interskalenäre Plexus-brachialis-Blockade, interscalene brachial plexus block - ISBPB-Gruppe), mit der Gabe von Opioid-Schmerzmitteln in eine Vene, in einen Muskel oder unter die Haut (auf anderem Weg als über den Mund) - der parenteralen Opioid-Gruppe.
Die Evidenz ist auf dem Stand von Dezember 2012. Wir schlossen zwei Studien mit 147 Teilnehmern ein. Siebzehn Teilnehmer wurden ausgeschlossen (16 aus der ISBPB-Gruppe, einer aus der anderen Gruppe), sodass 130 Teilnehmer übrig blieben: 66 in der ISBPB-Gruppe und 64 in der parenteralen Opioid-Gruppe. Die Studien waren von mittlerer bis niedriger Qualität aufgrund von Problemen mit dem Studienaufbau und eine der Studien wurde von einem Arzneimittelhersteller finanziert.
Die Schwere der Schmerzen wurde von Patienten anhand einer numerischen Skala bewertet, auf der Null keine Schmerzen und 10 oder 100 der schlimmste vorstellbare Schmerz bedeuten. In einer Studie bezog sich dies auf einen Zeitraum von 72 Stunden, in einer anderen Studie auf 48 Stunden. Die Schwere postoperativer Schmerzen in der ISBPB-Gruppe war in einer Studie zu allen Zeitpunkten signifikant niedriger und zu allen bis auf einen Zeitpunkt in der anderen Studie.
Aufgrund der wenigen Studien, welche nicht von hoher Qualität waren, können keine konkreten Schlussfolgerungen gezogen werden. Allerdings ist an der verfügbaren Evidenz aus einer Studie erkennbar, dass der Bedarf an zusätzlichen Schmerzmitteln (Piritramid) in der parenteralen Opioid-Gruppe signifikant höher war, während die andere Studie dies nicht erwähnte. Die Inzidenz von Übelkeit und Erbrechen war beim Vergleich mit der parenteralen Opioid-Gruppe in der ISBPB-Gruppe signifikant niedriger. Komplikationen im Zusammenhang mit ISBPB wurden durch den Einsatz von Ultraschall zum Durchführen der Blockade praktisch beseitigt.
A. Wenzel, freigegeben durch Cochrane Deutschland.