Spezifische Immuntherapie zur Behandlung vom atopischen Ekzem

Hintergrund

Mindestens eines von sieben Kindern und einer von 50 Erwachsenen leidet an einem atopischen Ekzem, einer Hauterkrankung, die sich durch einen juckenden, roten Ausschlag äußert. Menschen mit atopischem Ekzem reagieren allergisch auf Dinge in der Umwelt, beispielsweise auf Hausstaubmilben. Wenn sie diesen allergieauslösenden Faktoren ausgesetzt sind, kann sich der Hautausschlag verschlimmern. Die spezifische Immuntherapie (SIT) ist eine Behandlung, bei der eine Reihe Injektionen oder Tropfen unter die Zunge verabreicht werden, die die Substanz enthalten, auf die die Person allergisch reagiert. Durch die Therapie können der Schweregrad einer Allergie gemäßigt und somit die Symptome des atopischen Ekzems verbessert werden. In diesem Review wurde untersucht, ob die spezifische Immuntherapie im Vergleich zur Standardtherapie oder einem Placebo eine bessere oder schlechtere Wirkung zeigte, um den Schweregrad der Erkrankung und die Symptome zu verbessern aus Sicht der Teilnehmer, Eltern oder Forscher.

Fragestellung

Ist die spezifische Immuntherapie eine wirksame Behandlung für Menschen mit einem atopischen Ekzem?

Studienmerkmale

Die Evidenz ist auf dem Stand von Juli 2015. Die Suche ergab 12 Studien mit 733 Teilnehmern, darunter sowohl Kinder als auch Erwachsene. Die Studien wurden in spezialisierten Allergiezentren in neun Ländern durchgeführt. Die Studiendauer variierte zwischen vier Monaten und drei Jahren. Dabei wurde die Immuntherapie den Teilnehmern auf vier verschiedene Arten verabreicht. Sieben der 12 Studien wurden von Allergenherstellern finanziert.

Hauptergebnisse

Aus der Bewertung der Teilnehmer oder Eltern bezüglich Schweregrad der Krankheit und Symptomen ging aus den in diesen Review eingeschlossenen Studien keine Evidenz hervor, dass SIT eine wirksame Behandlung gegen atopisches Ekzem sein könnte. Es wurde eingeschränkte Evidenz gefunden, dass SIT den aus der Sicht der Forscher bewerteten Schweregrad der Erkrankung verbessern könnte. Die Immuntherapie verursachte keine größeren Schäden als die Standardbehandlung oder ein Placebo.

Qualität der Evidenz

Insgesamt war die Qualität der Evidenz niedrig. Die Qualität wurde hauptsächlich aufgrund von Ergebnisabweichungen unter den Studien, der mangelhaften Verblindung einiger Studien sowie der Tatsache, dass nur in relativ wenigen Studien patientenrelevante Endpunkte untersucht wurden, herabgestuft. In künftigen Studien sollten qualitativ hochwertige Allergenzusammensetzungen verwendet werden, die sich bei anderen allergischen Erkrankungen bewährt haben. Außerdem sollten für die Teilnehmer relevante Endpunkte eingeschlossen werden.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

I. Noack, freigegeben durch Cochrane Schweiz.

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