Hintergrund
Antipsychotische Medikamente wurden in den 1950er Jahren eingeführt, um die Symptome der Schizophrenie, beispielsweise psychotische Zustände wie Stimmen hören, visuelle Halluzinationen und seltsame Gedanken wie Paranoia (Gefühl, von anderen ausgegrenzt oder verfolgt zu werden) zu reduzieren oder zu lindern. Medikamente gegen psychische Erkrankungen halfen auch dabei, die Pflege zuhause zu etablieren, da die Menschen die Medikamente zuhause oder bei regelmäßigen Krankenhausbesuchen einnehmen konnten. Dies führte jedoch auch zu neuen Problemen, wie der Wirksamkeit verschiedener Medikamente (allein oder in Kombination) und der Compliance (die Bereitschaft der Nutzer, ihre Medikamente ohne Aufsicht zu nehmen).
Die Auswahl der verfügbaren antipsychotischen Medikamente ist groß und ihre Wirksamkeit kann von Person zu Person auch variieren. Darüber hinaus sprechen nicht alle Patienten vollständig auf ein einzelnes Antipsychotikum an und in diesen Situationen wird häufig eine Kombination von Antipsychotika verschrieben. Die Evidenz für den Nutzen eines Antipsychotikums oder mehrerer Antipsychotika in Kombination ist oft unklar. Es gibt auch unterschiedliche Profile der typischen (erste Generation) und atypischen (zweite Generation) Antipsychotika, zusätzlich zu einer Reihe verwirrender Terminologien, und das Dilemma, welches die beste medikamentöse Behandlung für den Nutzer ist .
Suchen
Dieser Review untersucht die Wirkungen von verschiedenen Antipsychotika-Kombinationen im Vergleich zu einzelnen Antipsychotika bei Menschen mit Schizophrenie. Die Suchen nach randomisierten kontrollierten Studien wurden jetzt durch den Information Specialist der Cochrane Schizophenia Gruppe 2010, 2012 und 2016 durchgeführt. 62 Studien, welche brauchbare Daten berichten, sind in den Review eingeschlossen.
Hauptergebnisse
Der Review der verfügbaren Evidenz stellte fest, dass Kombinationen von Antipsychotika bei der Behandlung von Symptomen der Schizophrenie im Vergleich mit einem einzigen Antipsychotikum wirksamer sein könnten. Speziell haben sich Kombinationsbehandlungen, die Clozapin und typische Antipsychotika in beiden Gruppen enthielten, als wirksam erwiesen. Wenige Studien berichteten über die zentrale Frage der Rückfallrate (Nutzer werden wieder krank), aber dies lag daran, dass die meisten Studien von kurzer Dauer waren (während Schizophrenie ein langfristiges Gesundheitsproblem darstellt, was Studien über einen ebenso langen Zeitraum erfordert). Es wurden keine bedeutenden Unterschiede zwischen Kombinationen von Antipsychotika und einzelnen Antipsychotika zur Prävention von Rückfällen gefunden und etwa gleich viele Menschen brachen ihre Behandlung ab. Weiterhin gab es keinen Unterschied zwischen Kombinationstherapie und Monotherapie bezüglich der Aufnahme in ein Krankenhaus und/oder dem Auftreten von schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen. Die Anzahl der frühen Studienabbrecher war ähnlich. Klinisch bedeutsame Daten bezüglich Lebensqualität wurden nicht berichtet.
Schlussfolgerungen
Diese Ergebnisse zeigen, dass es möglicherweise einen klinischen Nutzen für die Kombinationstherapie gibt, da mehr Menschen eine Verbesserung der Symptome zeigten, die eine Kombination von Antipsychotika bekamen. Für andere wichtige Endpunkte wie Rückfall, Krankenhauseinweisung, unerwünschte Ereignisse, Behandlungsabbruch oder frühzeitiges Verlassen der Studie, wurden keine deutlichen Unterschiede zwischen den beiden Behandlungsmöglichkeiten beobachtet. Diese Ergebnisse basieren jedoch auf Evidenz von sehr niedriger oder niedriger Qualität, und mehr Forschung, welche Evidenz von hoher Qualität bereitstellt, ist notwendig, bevor endgültige Schlussfolgerungen gezogen werden können.
Diese laienverständliche Zusammenfassung ist eine angepasste Zusammenfassung von Benjamin Gray, Service-Nutzer und Service-Nutzer-Experte, Rethink Mental Illness. E-Mail: ben.gray@rethink.org
M. Krause, freigegeben durch Cochrane Deutschland.