Die Einstellung von langwirksamen Beta2-Agonisten (long-acting beta2-agonists, LABA) bei Erwachsenen, deren Asthma durch eine Behandlung mit LABA und inhalativen Kortikosteroiden (inhaled corticosteroid, ICS) stabil ist, könnte die Zahl der Asthmaanfälle, welche eine Behandlung mit zusätzlichen Kortikosteroiden benötigen, erhöhen; dies ist jedoch noch nicht klar. Die Einstellung von LABA könnte auch zur geringfügigen Verminderung der Lebensqualität und der Kontrolle über Asthma führen. Wir konnten nicht herausfinden, ob die Einstellung von LABA eine Wirkung auf schwerwiegende Nebenwirkungen hatte oder die Wahrscheinlichkeit aufgrund eines Asthmaanfalls zum Krankenhaus gehen zu müssen, erhöhte.
Warum ist die Frage von Bedeutung?
Schlecht kontrolliertes Asthma führt oftmals zu Anfällen, welche zusätzliche Medikamente, Krankenhausaufenthalte oder Behandlungen in der Notaufnahme bedürfen. Langwirksame Beta2-Agonisten (LABA) sind Medikamente, die man inhaliert und die zu inhalativen Kortikosteroiden (IKS) hinzugefügt werden können. Sie sollen Symptome verbessern, und Asthmaanfälle bei Erwachsenen, deren Asthma durch IKS alleine nicht gut kontrolliert ist, vermindern. Jedoch haben einige Arzneimittelbehörden, aufgrund von Sicherheitsbedenken, Warnungen für LABA bei Asthma herausgegeben und empfehlen nun, dass sie nur über den kürzest möglichen Zeitraum verwendet werden und eingestellt werden sollen, sobald die Asthmasymptome unter Kontrolle gebracht wurden. Wir glaubten, dass es wichtig ist hierzu die Evidenz aus qualitativ hochwertigen Studien zu untersuchen.
Wie haben wir die Frage beantwortet?
Wie suchten nach Studien, die mindestens acht Wochen lang andauerten, und welche eine Gruppe von Menschen mit stabilem Asthma, welche die Einnahme von LABA einstellten mit einer Gruppe verglichen, welche IKS und LABA weiterhin einnahmen. Wir waren hauptsächlich daran interessiert herauszufinden, ob die Einstellung von LABA eine Wirkung auf Asthmaanfälle, Asthmakontrolle oder Nebenwirkungen hatte.
Was haben wir herausgefunden?
Wir schlossen fünf Studien an Menschen mit stabilem Asthma in die Datenanalyse ein. Wir beurteilten die allgemeine Qualität der Evidenz für die meisten Endpunkte als moderat. Das bedeutet, dass zusätzliche Studien wahrscheinlich unser Vertrauen in das, was wir herausgefunden haben, verändern würden. Es sah so aus, als ob Menschen, die die Einnahme von LABA einstellten womöglich mit höherer Wahrscheinlichkeit Asthmaanfälle erleiden, welche einer Behandlung mit oralen (über den Mund eingenommenen) Steroiden bedürfen, aber dies bleibt ungewiss. Über 17 Wochen hatten 19 von 1000 Menschen, welche LABA weiterhin einnahmen im Vergleich zu 32 von 1000 Menschen, welche die Einnahme einstellten, einen Asthmaanfall. Das bedeutet, dass 13 Menschen mehr pro 1000 Menschen einen Anfall haben würden, wenn sie LABA einstellten. Jedoch könnten es aufgrund der bestehenden Unsicherheit auch zwischen 3 Menschen weniger und 46 Menschen mehr sein.
Die Asthmakontrolle und Asthma-bezogene Lebensqualität waren bei Menschen, die die Einnahme von LABA einstellten, etwas schlechter, und wir konnten nicht sagen, ob die Einstellung von LABA schwerwiegende Nebenwirkungen und Krankenhausaufnahmen erhöhte.
Koordination durch Cochrane Schweiz.