Husten ist ein belastendes Symptom bei Krebspatienten und in der Praxis schwer unter Kontrolle zu bringen. In diesem Review wollten wir daher die verfügbare Literatur zur Behandlung von Husten bei Krebspatienten bewerten und zusammenführen, um die Empfehlungen für die Praxis zu verbessern. Studien mit Chemo- oder Strahlentherapie wurden dabei ausgeschlossen. Eine umfassende Literatursuche lieferte 17 Studien zur Auswertung. Für diese Aktualisierung identifizierten wir keine zusätzlichen Studien, die wir hätten einschließen können. 8 Studien untersuchten die Anwendung der Brachytherapie (eine Technik, bei der eine Strahlungsquelle neben dem Bereich, der bestrahlt werden soll, bzw. bei Lungenkrebs direkt innerhalb der Bronchien platziert wird), der Laserresektion oder der fotodynamischen Therapie (eine Behandlung, bei der Krebszellen mithilfe eines Medikaments plus einer speziellen Lichtquelle abgetötet werden). 9 Studien bewerteten die Wirkungen einer Reihe unterschiedlicher Medikamente, darunter Codein und Morphin. Insgesamt waren die Arbeiten von schlechter Qualität und wiesen deutliche methodische Mängel auf, daher fanden wir in der Literatur keine zuverlässige Evidenz, die sich als Richtlinie für die Praxis verwenden ließe. Unter Berücksichtigung dieser Einschränkungen erwies sich die Brachytherapie mit verschiedenen Strahlungsdosen bei ausgewählten Patienten als hilfreich. Einige pharmakologische Behandlungen waren ebenfalls hilfreich, vor allem Morphin, Codein, Dihydrocodein, Levodropropizin, Natriumcromoglicat und Hustensirup mit Butamirat, jedoch wiesen alle Studien ein deutliches Risiko für systematische Fehler (Bias) auf und einige berichteten von Nebenwirkungen. Aus diesem Review lassen sich keine Empfehlungen für die Praxis ableiten. Es besteht die dringende Notwendigkeit, Anzahl und Qualität der Studien zu erhöhen, die sich mit den Wirkungen von Maßnahmen zur Behandlung von Husten bei Krebserkrankungen befassen.
S. Schmidt-Wussow, freigegeben durch Cochrane Schweiz.