Ultraschalluntersuchungen für Frauen mit Zwillingsschwangerschaften

Worum geht es?

Eine Mehrlingsschwangerschaft ist ein wesentlicher Grund für schlechte Endpunkte bei der Geburt.

Zwillingsschwangerschaften sind häufig komplizierter als Schwangerschaften bei Frauen mit einem Kind. Todesfälle bei Kindern und Erkrankungen können durch Wachstumseinschränkungen bei einem oder beiden Kindern , einem frühen, vorzeitigen Blasensprung vor Wehenbeginn und einem erhöhten Risiko für Frühgeburten vor der 37. Schwangerschaftswoche verursacht werden.

Frauen mit Zwillingsschwangerschaften haben gewöhnlich regelmäßige, oft häufige Ultraschalluntersuchungen, um die Gesundheit der heranwachsenden Kinder zu überprüfen. Verschiedene Arten von Ultraschalluntersuchungen können durchgeführt werden. Eine regelmässige Ultraschalluntersuchung kann angewendet werden, um die Größe und das Wachstum der Kinder zu überprüfen. Die Menge an Fruchtwasser, die jedes Kind umgibt, kann ebenfalls eingeschätzt werden und mittels Dopplerultraschall kann der Blutfluss durch die Nabelschnur, sowie die Qualität des Blutflusses innerhalb der Kinder gemessen werden. Wir wissen nicht, welches der beste Zeitplan für die Frauen und ihre Kinder ist, noch wissen wir, ob es einen Unterschied für die Behandlung und den Ausgang der Schwangerschaft macht.

Warum ist das wichtig?

Bisher wissen wir noch nicht, inwieweit unterschiedliche Zeitpunkte und Arten von Ultraschalluntersuchungen Frauen mit Zwillingsschwangerschaften in Bezug auf verbesserte Endpunkte bei der Geburt helfen können. Dies herauszufinden würde bedeuten, dass Frauen mit Zwillingsschwangerschaften wirksamer überwacht werden könnten und die Zwillinge dann zur Welt gebracht werden könnten, wenn es am sichersten für sie und ihre Mutter ist.

Welche Evidenz haben wir gefunden?

Wir suchten im August 2017 nach Evidenz aus randomisierten, kontrollierten Studien. Wir fanden eine multizentrische Studie mit geringem Risiko für Bias. Die Studie schloss 526 Frauen mit gesunder Zwillingsschwangerschaft ein, die im Ultraschall normal ausgebildet schien. Die Frauen wurden randomisiert, um Ultraschalluntersuchungen zu erhalten, um entweder nur das Wachstum der Kinder oder sowohl das Wachstum als auch den Blutfluss zu den Kindern in der 25., 30. und 35. Schwangerschaftswoche zu messen. Die verschiedenen Untersuchungen ergaben ähnliche Ergebnisse. Die Studie zeigte, dass Ultraschalluntersuchungen, die das Wachstum alleine oder das Wachstum und den Blutfluss gemessen haben, keinen eindeutigen Unterschied in der Anzahl der Kinder machten, die im dritten Trimester, zum Zeitpunkt der Geburt, oder in den ersten 28 Tagen nach der Geburt starben. Es gab auch keine klaren Unterschiede in der Anzahl der Kinder, die an spezielle Pflegestationen überwiesen wurden, oder Hilfe bei der Atmung (Beatmung) brauchten. Wir fanden keine Unterschiede in der Anzahl der Frauen, die einen geplanten oder Notfall-Kaiserschnitt hatten, oder die während ihrer Schwangerschaft ins Krankenhaus eingewiesen wurden (beides Evidenz von hoher Qualität). Es konnte zwischen den verschiedenen Arten der Ultraschalluntersuchung kein Unterschied festgestellt werden, hinsichtlich dessen, ob die Frauen eine frühzeitige oder eine eingeleitete Geburt hatten (moderate Qualität der Evidenz). Es waren keine Informationen erhältlich zu Diagnosen signifikanter Komplikationen während der Schwangerschaft, frühe vorzeitige Geburten vor der 28. Schwangerschaftswoche, oder dem Grad der Zufriedenheit der Frauen mit ihrer Behandlung.

Die Studie gruppierte die Schwangerschaften nicht danach, ob sich die Zwillinge die äußerste Membran, die sie umgibt, teilten oder nicht (ihre Chorionizität). Wenn sie das tun, teilen sich die beiden Kinder auch dieselbe Plazenta und haben eine vermischte Blutzirkulation, was die Möglichkeit von Komplikationen bei Zwillingen erhöht.

Was bedeutet das?

Aufgrund dieser einen Studie wissen wir immer noch nicht, ob verschiedene Arten von Ultraschall und die Häufigkeit ihrer Durchführung die Endpunkte bei Frauen mit einer Zwillingsschwangerschaft verbessert. Zukünftige Studien könnten zeigen, dass verschiedene Arten der Untersuchung einen Unterschied in der Anzahl der Todesfälle bei Kindern machen. Weitere Forschung ist nötig, um herauszufinden, wie oft und wie detailliert die Ultraschalluntersuchungen durchgeführt werden sollten, um zu sehen, ob die Zwillinge normal wachsen und um Probleme schnell zu erkennen.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

N. Kampik, freigegeben durch Cochrane Deutschland.

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