Wenn man mit dem nahenden Tod infolge einer fortgeschrittenen Krankheit konfrontiert ist, bevorzugt die Mehrheit der Menschen, in der häuslichen Umgebung zu sterben. Dennoch versterben diese Menschen in vielen Ländern der Welt zumeist im Krankenhaus. Wir fassten alle bekannten Studien zusammen, die häusliche palliative Betreuungsdienste evaluierten, d. h. erfahrene häusliche Versorgungsteams aus Fachpersonen im Gesundheitswesen, die darauf spezialisiert sind, die Betroffenen bei im Zusammenhang mit einer fortgeschrittenen Krankheit auftretenden (physischen, psychischen, sozialen, spirituellen) Problemen zu betreuen. Wir wollten herausfinden, welchen Unterschied diese Dienste machen, in Bezug auf die Möglichkeit der Menschen, zu Hause zu sterben, ebenso wie auch im Hinblick auf andere wichtige Aspekte für Patienten am Lebensende, wie etwa Symptome (z.B. Schmerzen) und familiäre Belastungen. Wir verglichen auch den Einfluss auf die Versorgungskosten. Auf der Grundlage von 23 Studien mit insgesamt 37.561 Patienten und 4042 pflegenden Angehörigen fanden wir heraus, dass die Wahrscheinlichkeit, zu Hause zu sterben, verdoppelt wird, wenn jemand mit einer fortgeschrittenen Krankheit häusliche Palliativversorgung in Anspruch nimmt. Häusliche palliative Betreuungsdienste helfen auch dabei, die Symptombelastung zu reduzieren, die aufgrund einer fortgeschrittenen Krankheit auftreten kann, ohne jedoch die Trauer der pflegenden Angehörigen zu erhöhen, wenn der Patient schließlich stirbt. Folglich sollte Patienten, die zu Hause sterben wollen, häusliche Palliativversorgung angeboten werden. Es gibt durchaus Möglichkeiten zu Verbesserungen in der häuslichen Palliativversorgung, um den Nutzen für Patienten und Angehörige ohne Kostensteigerungen zu erhöhen.
D. Schoberer, freigegeben durch Cochrane Deutschland.