Es waren nicht genügend Daten verfügbar, um die Wirkungen der verschiedenen Behandlungsstrategien für eine rezidivierende oder persistierende Belastungsinkontinenz nach fehlgeschlagenem operativem midurethralem Bandeinsatz zu bewerten. In keinem publizierten Bericht wurde ausschließlich über Frauen berichtet, deren initiale Operation im Einsatz eines midurethralen Bandes bestand. Zur Klärung der bestehenden Unsicherheiten bezüglich der Wirkungen und Kosten dieser Behandlungsmaßnahmen bedarf es Evidenz aus weiteren RCTs und ökonomischen Evaluationen.
Ein operativer Eingriff ist eine häufig durchgeführte Behandlungsmethode bei Belastungsinkontinenz, die in der Regel Frauen angeboten wird, bei denen konservative Behandlungsmaßnahmen fehlgeschlagen sind. Midurethrale Bänder haben die Kolposuspension ersetzt, da ihre Heilungsraten vergleichbar sind und die Heilungsdauer verringert ist. Einige Frauen erfahren jedoch durch den Einsatz eines midurethralen Bandes keine Heilung. Derzeit besteht kein Konsens darüber, wie mit dieser Situation bei den betroffenen Frauen umzugehen ist.
Dies ist eine Aktualisierung eines Cochrane Reviews, der erstmals 2013 veröffentlicht wurde.
Ziel dieses Reviews war die Bewertung der Wirkungen von Interventionen zur Behandlung einer rezidivierenden Belastungsinkontinenz nach fehlgeschlagenem minimal-invasivem Einsatz eines synthetischen midurethralen Bandes bei Frauen und die Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse ökonomischer Evaluationen dieser Interventionen.
Wir durchsuchten das Cochrane Incontinence Specialised Register, das Studien enthält, die dem Cochrane Central Register of Controlled Trials (CENTRAL), MEDLINE, MEDLINE In-Process, MEDLINE Epub Ahead of Print, ClinicalTrials.gov, WHO ICTRP und der Handrecherche von Zeitschriften und Konferenzberichten entstammen (die Suche erfolgte am 9. November 2018). Wir durchsuchten zudem die Referenzlisten relevanter Artikel.
Wir schlossen randomisierte und quasi-randomisierte kontrollierte Studien mit Frauen ein, bei denen nach vorausgegangenem minimal-invasivem Einsatz eines midurethralen Bandes eine rezidivierende Belastungsinkontinenz bestand. Wir schlossen konservative, pharmakologische und operative Behandlungsmaßnahmen ein.
Zwei Review-Autoren überprüften die Abstracts der identifizierten Studien, um ihre Eignung für den Einschluss in den Review zu bestätigen. Wir beschafften die Volltextberichte relevanter Studien und nahmen, wenn notwendig, direkten Kontakt mit Studienautoren auf, um zusätzliche Informationen zu erhalten. Wir übertrugen die Ergebnisdaten in ein Standardformular und verarbeiteten sie gemäß dem Leitfaden des Cochrane Handbook for Systematic Reviews of Interventions.
Wir schlossen eine Studie in diesen Review ein. Diese Studie wurde nachträglich im Rahmen einer ursprünglich nicht geplanten sekundären Analyse der Daten von 46 Frauen berichtet, bei denen nach einem oder mehreren zuvor fehlgeschlagenen operativen Eingriff(en) ein transobturatorisches Band zur Behandlung einer rezidivierenden Belastungsinkontinenz eingesetzt worden war. Wir konnten die Daten nicht verwenden, da sie nicht entsprechend der Vorgehensweise bei der ersten Operation dargestellt wurden.
Wir schlossen 12 Studien aus; fünf, weil es sich nicht um randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) handelte, und vier, weil der vorausgegangene operative Eingriff zur Behandlung der Inkontinenz ohne Verwendung eines midurethralen Bändes durchgeführt wurde. Wir betrachteten drei weitere Studien als nicht einschlussfähig, da weder durch den Studienbericht noch durch die persönliche Kommunikation mit den Studienautoren geklärt werden konnte, ob bei Teilnehmerinnen zuvor ein operativer Eingriff mit Einsatz eines Bandes durchgeführt worden war.
Wir hatten zudem geplant, einen kurzen ökonomischen Kommentar zu verfassen, der die wichtigsten Ergebnisse relevanter ökonomischer Evaluationen zusammenfasst. Ergänzende systematische Recherchen erbrachten jedoch keine solchen Studien.
J. Kranz, freigegeben durch Cochrane Deutschland