Chirurgischer Eingriff zur Behandlung eines verkürzten Zungenbändchens bei jungen Säuglingen

Fragestellung: Ein verkürztes Zungenbändchen (Ankyloglossie) ist eine meist behandelbare Ursache von Schwierigkeiten beim Stillen. Ist eine chirurgische Durchtrennung hilfreich, wenn ein Baby mit verkürztem Zungenbändchen Schwierigkeiten beim Trinken hat?

Hintergrund: Bei Ankyloglossie, auch Zungenverwachsung genannt, ist das Häutchen zwischen Zunge und Mundboden (Zungenbändchen) zu straff oder zu kurz. Dies kann zu Stillproblemen beim Säugling und/oder Schmerzen an den Brustwarzen bei der stillenden Mutter führen.

Studienmerkmale: Fünf randomisierte kontrollierte Studien mit 302 Säuglingen erfüllten die Einschlusskriterien.

Hauptergebnisse: Beim Säugling mit Ankyloglossie und Stillschwierigkeiten verbessert die chirurgische Durchtrennung des Zungenbändchens das Stillen nicht durchgängig, verbessert wahrscheinlich jedoch die Schmerzen an den Brustwarzen der Mutter. Weitere Forschungsarbeiten sind erforderlich, um diese Wirkung abzuklären und zu bestätigen.

Qualität der Evidenz: Die Qualität der Evidenz ist sehr niedrig bis moderat, weil sich insgesamt nur eine kleine Anzahl von Studien mit diesem Thema beschäftigte, die Gesamtzahl der in diesen Studien eingeschlossenen Säuglinge niedrig war und einige Studien besser konzipiert hätten sein können.

Anmerkungen zur Übersetzung: 

S. Schmidt-Wussow, freigegeben durch Cochrane Deutschland

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